Bundestagswahl: Frauenquote: Darum hält eine Hamburger Partei nichts davon
Der Countdown läuft: Noch vier Monate bis zur Bundestagswahl. SPD, Grüne und CDU haben am Wochenende ihre Kandidaten für die Landeslisten aufgestellt. Die Christdemokraten bemühen sich bei dieser Wahl sichtlich um mehr Weiblichkeit, weit nach vorn schaffte aber es aber nur eine Frau.
Als Hamburger Spitzenkandidaten treten die Wandsbeker Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz (SPD), die Wirtschaftsexpertin Katharina Beck (Grüne) und der CDU-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß gegeneinander an.
Hamburgs CDU hält nichts von der Frauenquote
Bei der vergangenen Bundestagswahl gab es in der Elb-CDU intern Ärger, weil alle aussichtsreichen Plätze an Männer vergeben wurden. In diesem Jahr soll sich das ändern. An der Spitze kandidiert zwar CDU-Chef Christoph Ploß, auf Platz zwei folgt aber Franziska Hoppermann aus Wandsbek.
Die Liste zeige, dass es auch ohne Frauenquote gelinge, zahlreiche starke Frauen zu wählen, sagte Ploß: „Mehr als die Hälfte der Liste ist mit Frauen besetzt.“ Auf den aussichtsreichen Plätzen hinter Hoppermann stehen die Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries und Rüdiger Kruse.
Landesliste: Hamburgs Grüne setzen auf ein frisches Gesicht
Die Grünen feiern ihre Quote. Jeder ungerade Platz auf ihren Listen ist einer Frau vorbehalten. In Hamburg setzen sie jetzt mit Wirtschaftsexpertin Katharina Beck auf ein frisches Gesicht. Beck tritt auch im Bezirk Nord als Direktkandidatin gegen Ploß an.
Der ehemalige Justizsenator Till Steffen sicherte sich auf Anhieb gegen fünf Mitbewerber Listenplatz zwei. Emilia „Milla“ Fester von der Grünen Jugend und der Harburger Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin wurden auf die aussichtsreichen Plätze drei und vier gewählt.
Anna Gallina geht: Grüne wählen neue Parteichefin
Parteitage hatte es seit Beginn der Pandemie lange nicht gegeben. Die Hamburger Grünen erledigten am Wochenende also direkt noch eine interne Wahl. Parteichefin Anna Gallina verabschiedete sich nach sechs Jahren „wehmütig“ von ihrem Posten.
Sie war nach der letzten Bürgerschaftswahl als Justizsenatorin in den rot-grünen Senat gewechselt. Jetzt übernimmt die 36-jährige Maryam Blumenthal den Grünen-Chefsessel. Sie setzte sich mit mehr als der Hälfte der Stimmen gegen die Bürgerschaftsabgeordnete Sina Demirhan (24) durch.
SPD: Aydan Özoguz erneut an der Spitze
Die Hamburger SPD hat sich zum zweiten Mal für Aydan Özoguz als Frontfrau an der Spitze ihrer Liste entschieden. Gleich dahinter folgt mit Außen-Staatsminister Niels Annen ein weiterer Kandidat mit langjähriger Erfahrung auf dem Bundesparkett.
Platz drei erhielt die Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin, dahinter folgt der Vorsitzende des Arbeits- und Sozialausschusses des Bundestages, Matthias Bartke.
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Sowohl SPD als auch Grüne kündigten jeweils an, bei der Wahl am 26. September das beste Ergebnis in Hamburg holen zu wollen. Derzeit vertreten insgesamt 16 Abgeordnete die Hansestadt in Berlin, die meisten stellt die SPD, gefolgt von CDU und Grünen.