Majid Ehsasian vor seinem Restaurant: Der brutale Raubüberfall auf ihn wurde aufgeklärt. Die Täter wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.
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Brutaler Überfall auf Gastwirt in der HafenCity: lange Haft für die zwei Täter

Nach einem langen Arbeitstag kehrt ein Hamburger Gastwirt nach Hause zurück – und wird im Eingangsbereich seiner eigenen Wohnung überfallen. Zwei Maskierte schlagen ihn krankenhausreif und rauben ihm eine Tasche mit wertvollen Uhren und Bargeld. Die Täter müssen nun für lange Zeit ins Gefängnis.

Majid Ehsasian (62) betreibt mit seiner Frau das Restaurant „Ruperti“ in Nienstedten. Am 27. Januar dieses Jahres hatte er Angst um sein Leben. Brutale Räuber fingen ihn vor seiner Wohnung Am Kaiserkai ab und hielten ihm eine Waffe an den Kopf, vier Mal schlug einer der Täter mit dem Knauf der Waffe zu.

Wegen dieses extrem brutalen Raubüberfalls hat das Landgericht heute zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Hauptangeklagte erhielt am Mittwoch siebeneinhalb Jahre Gefängnis. Die Kammer sprach den 29-Jährigen wegen besonders schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Wohnungseinbruchs schuldig. Der 36-jährige Mitangeklagte erhielt sechs Jahre und drei Monate. Zudem ordnete das Gericht die Einziehung von knapp 41.000 Euro an Tat-Erträgen an.

Die Täter spionierten ihr Opfer wochenlang aus

Trotz widersprüchlicher Angaben der Angeklagten zeigte sich das Gericht davon überzeugt, dass die beiden Männer am späten Abend des 26. Januar dem Gastronomen im Eingangsbereich seiner Wohnung auflauerten.

Einer von ihnen war ein ehemaliger Angestellter des Restaurants. Der Pizzabäcker hatte offenbar das gesamte Umfeld ausspioniert. Schließlich soll er in einem unbeobachteten Moment Schlüssel zum Laden, zum Haus und zur Wohnung des Opfers kopiert haben. Damit verschafften sich die Täter Zutritt. Als der 62-jährige Gastwirt die Tür öffnete, schlugen ihm die maskierten Angeklagten mit einem Gegenstand, der wie eine Waffe aussah, auf den Kopf. Sie raubten ihm eine Tasche mit teuren Uhren und den Tageseinnahmen.

Überfall auf Gastwirt war genau geplant

Der marokkanische Hauptangeklagte hatte „die Tat genau geplant“, sagte die Vorsitzende Richterin Kim Rohwetter-Kühl. Vier Wochen nach der Tat seien die beiden Angeklagten erneut zur Wohnung des Gastwirts gefahren. Wieder drangen sie mit dem Nachschlüssel in die Wohnung ein, diesmal zur Mittagszeit, um Wertgegenstände zu stehlen. Dabei bemerkten sie jedoch, dass der 14-jährige Sohn des Gastronomen zu Hause war. Dieser hatte sich in seinem Zimmer versteckt und leise seine Mutter angerufen. Die Täter flüchteten daraufhin.

Der 14-jährige Sohn: allein mit den Räubern

Bei den Ermittlungen war die Polizei bei einem Juwelier in Lübeck auf eine der geraubten Uhren gestoßen. Anfang März konnten die Beamten den 29-Jährigen in Hamburg-Tonndorf festnehmen. Der 36-Jährige, ein Syrer, wurde später in Belgien festgenommen und ausgeliefert. Auf dem Handy des 29-Jährigen seien zahlreiche Fotos von gefälschten Ausweisen beider Männer gefunden worden, sagte die Richterin.

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Sie hob besonders die psychischen Folgen für den Gastronomen und dessen Sohn hervor. Der 62-Jährige sei in seiner eigenen Wohnung, einem besonders geschützten Bereich, überfallen worden. Wegen seiner Verletzungen habe er mehrere Tage im Krankenhaus gelegen. „Das war eine Tat, von der man einen Film machen könnte“, sagte Rohwetter-Kühl. (dpa/mp)

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