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Christina Block mit ihren Töchtern in Hamburg.
  • Christina Block mit ihren Töchtern 2016 in Hamburg.
  • Foto: imago images/Eventpress

Block-Kinder: Wir wurden gefesselt und geknebelt – dann kam Mama

Die Verschleppung von Sohn und Tochter der „Block House“-Erbin Christina Block von Dänemark nach Hamburg zieht weiter große Kreise. Nun haben sich offenbar die Kinder, die sich bei ihrem Ex-Mann Stephan Hensel aufhalten, erstmals geäußert – und ein düsteres Bild gezeichnet.

Das, was die 13-Jährige und ihr drei Jahre jüngerer Bruder der Reporterin der „Zeit“ geschildert haben sollen, klingt wie ein Ausschnitt aus einem Hollywood-Film: Sie seien nicht nur mehrfach nach GPS-Trackern durchsucht worden und stundenlang in wechselnden Autos von Dänemark bis zu einem Bauernhof an einem unbekannten Ort in Süddeutschland gefahren worden – die Entführer hätten die beiden Kinder auch geknebelt und gefesselt.

Die Tat, die am Silvesterabend im Süden Dänemarks begann – Stephan Hensel, der Vater der Kinder, sei von den vermummten Angreifern niedergeschlagen worden, heißt es – findet ihr Ende erst zwei Tage später: Christina Block und die 15 Jahre alte Schwester der beiden, die bei ihrer Mutter in Hamburg lebt, seien am 2. Januar zu dem Bauernhof gekommen. Ein maskierter Mann habe Mutter und die drei Kinder bis nach Hamburg gefahren, bevor sie ein letztes Mal das Auto gewechselt hätten. Im Haus von Christina Block findet die Odyssee ein vorläufiges Ende. So schildern es die Kinder gegenüber der „Zeit“.

Block-Kinder entführt: Christina Block bestreitet jede Beteiligung

Christina Block hat bereits mehrfach bestritten, etwas mit der Entführung zu tun zu haben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger unter anderem gegen sie. Ihr Anwalt Otmar Kury legt in der „Bild“ nach: „Erneut versucht der durch die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen der Entziehung der beiden Kinder angeklagte Hensel die schutzbedürftigen, minderjährigen Kinder öffentlich vorzuführen, um sich in der Öffentlichkeit ein besseres Bild zu ergattern, und die wehrlosen Kinder zur weiteren unberechtigten Diskreditierung der Kindesmutter zu missbrauchen.“

In Hamburg blieben die Kinder nur wenige Tage: Schon am 5. Januar gibt das Oberlandesgericht in Hamburg einem Eilantrag von Hensel statt, die beiden sind seitdem zurück bei ihrem Vater, zunächst in einer Wohnung, über die Hensel sagt: „So lebt man auf der Flucht.“

Ende Januar, so heißt es in der „Zeit“ weiter, habe die dänische Polizei den Vater, seine neue Partnerin, die gemeinsame Tochter und die drei Kinder, die er mit Christina Block hat, an einen neuen, ebenfalls geheim gehaltenen Ort gebracht. In das Haus, in dem die Familie bis Silvester gewohnt hat, „können wir nicht mehr“, so Hensel: „Wir werden es verkaufen und unter fremden Namen an einen neuen Ort ziehen müssen.“

Gezerre um die Block-Kinder dürfte so bald kein Ende haben

Denn dort sei die Familie beobachtet worden, nicht nur von Journalisten, sondern auch von Unbekannten, die Kameras im Garten versteckt hätten – Blocks Anwälte nennen das paranoide Entführungsfantasien, Kury wirft Hensel in der „Bild“ darüber hinaus vor, er habe „rechtswidrig Einfluss auf die Angaben und Aussagen der Kinder genommen“ und kündigt an: „Dies wird Konsequenzen haben.“

Dass das Gezerre um die Kinder bald ein Ende haben wird, ist also nicht zu erwarten. Zumal Hensel gegenüber der „Zeit“ angekündigt hat, auch das vierte gemeinsame Kind mit Christina Block zu sich holen zu wollen, die 15-Jährige, die zusammen mit ihrer Mutter die Kinder aus Süddeutschland abgeholt haben soll: „Sie kann in diesem Umfeld nicht bleiben.“

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Die älteste Tochter Johanna, die in diesem Jahr volljährig wird, lebt bereits seit 2021 bei ihrem Vater. Von einem gemeinsamen Sylt-Urlaub war sie zu ihrem Vater ausgerissen, schildert Johanna in der „Zeit“: „Es ging einfach nicht mehr.“

Dass laut „Zeit“ der Großvater der Kinder – Firmenpatriarch Eugen Block, der die Rückkehr der Kinder zu ihrem Vater als „Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit“ bezeichnet hatte – nun das Umgangsrecht für seine Enkel beantragt hat, dürfte den Fall nicht einfacher machen.

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