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Wald von Bramfeld
  • Der kleine Wald, der sich in Bramfeld zwischen vier Wohnblöcken entwickelt hat, wird gefällt.
  • Foto: Florian Quandt

Hamburg: Bezirk schickt Baumfäller – wilder Wald weicht Wohnungen

Ein kleiner Wald, der über die Jahrzehnte eingerahmt von vier Straßenzügen in Bramfeld gewachsen war, wird gefällt. Anwohner hatten zunächst vom Verwaltungsgericht Recht bekommen, aber nun kündigt der Bezirk die Fällung von 138 Bäumen an. Auf der Fläche sollen Wohnungen gebaut werden.

Traurige Nachricht für Eichhörnchen, Wildbienen und Vogeleltern, gute Nachricht für wohnungssuchende Menschen: Vier Wohnblöcke mit 64 Wohnungen sollen auf der Fläche zwischen den Straßen Bramfelder Chaussee, Mützendorpsteed, Hildeboldtweg und Trittauer Amtsweg entstehen, 70 Prozent der Fläche werden versiegelt. Das ein Hektar große Biotop ist eine Art riesiger Innenhof, von außen nicht zu betreten. Entsprechend ungestört konnte sich die Natur jahrelang entfalten, eine Seltenheit mitten in der Stadt.

Hamburg: Wald wird für Wohnungen gefällt

Noch im September 2020 hatte die Bürger-Initiative „Bramfeld 70 e.V.“, die sich gegen den Bebauungsplan (B-Plan) Bramfeld 70 richtete, vor Gericht einen Aufschub erwirkt: Bis zu einer endgültigen Entscheidung durften die bereits genehmigten 64 Wohnungen nicht gebaut werden.

Weil es sich bei dem Idyll um einen gerichtlich festgestellten Wald handelt, muss auch ein Wald nachgepflanzt werden. Dafür hat Hamburg aber keinen Platz, darum soll die Ersatzpflanzung in der Gemeinde Ricklingen im Kreis Segeberg erfolgen, wie aus einer Kleinen Anfrage der CDU an den Senat hervorgeht.

Inzwischen hat der rot-grün regierte Bezirk Wandsbek den Plan nachgebessert, verkehrstechnische Untersuchungen durchgeführt und ein Lärmgutachten erstellt – und am 3. Februar verabschiedete die Bezirksversammlung den B-Plan Bramfeld 70 erneut. Damit steht fest: Der Wald wird verschwinden. Wann die Sägen anrücken, ist unklar: „Ein konkreter Zeitpunkt steht noch nicht fest“, heißt es in der Senatsantwort.

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Sandro Kappe, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter für Bramfeld hatte in der Bürgerschaft beantragt, dass Hamburg das Grundstück zurück kaufen solle, damit das Biotop, das zahlreiche Vögel und Insekten beherbergt, erhalten bleibt. Der Antrag wurde abgelehnt. Kappe: „Es wird wieder einmal deutlich, dass sich die Partei Die Grünen nur noch in Wahlkampfzeiten für den Erhalt von Grünflächen ausspricht. Tatsächlich schreckt man nicht einmal davor zurück, einen ganzen Wald mitten in Bramfeld zu opfern!“

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