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Alster
  • An heißen Sommertagen wird es auf der Alster besonders voll.
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

Gefahr für die Natur: Auf der Alster wird es immer enger

An schönen Sommertagen wird es eng auf der Alster. Dies ist besonders für die Natur eine Gefahr, aber auch für die Freizeitkapitäne. Dafür soll nun an einem Runden Tisch eine Lösung gefunden werden. Eine Einigung wurde noch nicht gefunden.

Segler, Stehpaddler, Ruderer: Auf der Alster ist es, auch als Folge der Corona-Pandemie, voll geworden. An schönen Sommertagen herrscht Hochbetrieb, denn viele haben neue Hobbys auf dem Wasser entdeckt. Der Nutzungsdruck auf die Alster hat zugenommen, sagte der Sprecher der Umweltbehörde, Björn Marzahn, der Deutschen Presse-Agentur. Das führt oft zu Unmut zwischen den verschiedenen Gruppen, die auf der Alster und ihren Kanälen unterwegs sind. Fragen zu Sicherheit und Naturschutz sorgen für hitzige Diskussionen. An Lösungen wird gearbeitet, doch es gibt Schwierigkeiten.

Keine Einigung, aber Vorschläge werden von der Behörde geprüft

Im Mai trafen sich unter anderem Vertreter von Behörden, Wasserschutzpolizei, Umweltverbänden, Ruder- und Segelvereinen, Alsterschifffahrt und Anbietern des Trendsports Stand-Up-Paddling (SUP) zu einem Runden Tisch. Man spürte sehr schnell, dass es so viele Eigeninteressen gibt, dass man die kaum in der Kürze der Zeit für diesen Sommer unter einen Hut bekommt, berichtete Marzahn. Man habe keine Einigung gefunden, aber Vorschläge entgegengenommen, die die Behörde nun prüfen will. Im Frühherbst wolle man sich erneut treffen.

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Die Behörde versuche unter anderem, mit einer Kampagne und Broschüren das Bewusstsein für das richtige Verhalten an der Alster zu schärfen. Die Verleiher seien aufgefordert worden, ihre Kunden noch besser einzuweisen, wie man sich auf dem Wasser zu verhalten habe.

Viele neue Freizeitsportler auf der Alster

Marzahn berichtet: Gerade die Traditionssportvereine, also die Ruderer und die Segler, haben mit großer Weitsicht reagiert und sind aus eigener Entscheidung heraus nun deutlich früher unterwegs. Auf diese Weise versuchten sie, nicht zur selben Zeit wie die vielen Freizeitsportler mit ihren Schlauchbooten und SUP-Boards unterwegs zu sein. Laut Umweltbehörde wurden in den Monaten April bis Juni nur wenig Unfälle gemeldet und ernsthafte Verletzungen habe es nicht gegeben.

Das Kernproblem ist, dass ganz viele neue Leute auf die Alster gekommen sind, die das Regelwerk nicht kennen, sagte Wolfram Hammer, für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beim Projekt Lebendige Alster tätig. Die Menschen müssten besser informiert werden. Laut Behörde besteht auf den Gewässern grundsätzlich ein Rechtsfahrgebot. Ausnahmen gebe es für die Sportboote auf der Binnen- und Außenalster. Sie dürften dort auch die linke Fahrwasserseite nutzen, sofern es die Verkehrslage erlaube. Fahrgastschiffe hätten Vorrang. Wichtig sei ein ausreichender Abstand zu Flachwasserzonen und Nistplätzen.

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Vor allem auf den Kanälen wird es zeitweise extrem eng, und wenn niemand mehr richtig ausweichen kann, geht das geht dann auf Kosten der Ufer-Vegetation, berichtete Biologe Hammer weiter. Die Behörden empfehlen zwar, in der Alster nicht zu baden, weil es gefährlich ist, aber verboten ist es nicht. Auch das Schwimmen hat deutlich zugenommen.

Aufklärung ist wichtig

Die Zahl der SUP-Boards auf der Alster ist ebenfalls stark gestiegen. Ja, es wird voller. Und – ja, es ist zwischenzeitlich laut, sagte Anisha Degens vom mobilen Verleih Sup Port. Aber das Thema werde oft viel zu einseitig beleuchtet, mobilen Verleihern das Leben schwer gemacht. Wichtig sei einfach Aufklärung. Ich sage jedem einzelnen meiner Kunden, wie er sich zu verhalten hat und gebe eine Einweisung, betonte sie. Meine Kunden gehen natürlich über einen Steg und nicht über irgendwelche Uferböschungen.

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Auch wenn die Beratungen noch laufen, fest steht für Behördensprecher Marzahn schon: Wir werden nicht verbieten, die Alster zu nutzen. Aber man werde ein wenig steuern müssen und dabei Themen wie Wasserqualität, Uferstreifen und Wildtiere im Blick behalten. Er betonte, dass das Naturschutz-Fachamt zwar Umweltschäden melde, etwa an Stellen, an denen Freizeitsportler ihre Boote ins Wasser lassen. Aber es jetzt nicht so alarmierend, dass man sagen muss, die Alster geht zugrunde. (dpa/jw)

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