„Asphalt zerbröselt“ auf der A1 in Hamburg: Darum drohen jetzt Notfallmaßnahmen
Die am Wochenende anstehende Reparatur auf der Norderelbbrücke zeigt es deutlich: Die A1 ist marode und muss dringend erneuert werden. Schon genau vor einer Woche sorgte eine Notfallmaßnahme auf der A1 für massive Staus. Denn da stand zeitgleich die mehrtägige Sperrung der A7 für den Deckelbau an. Solche Notfälle können sich in nächster Zeit häufen, denn ein Faktor kommt hinzu, den niemand planen konnte.
Schlimmer geht es kaum: Ausgerechnet, als die A7 vorm Elbtunnel letztes Wochenende für mehrere Tage komplett gesperrt war, musste auch die A1 bei Stillhorn am Freitag plötzlich dichtgemacht werden. Lange Staus waren die Folge. Solche Notfallmaßnahmen kann es in der nächsten Zeit immer wieder auf der A1 geben. Schuld ist das Alter der Autobahn, aber auch das Wetter.
Die Autobahnmeisterei hatte am Donnerstag bei einer Kontrolle Asphaltbrocken auf der Fahrbahn entdeckt. Die hochgefährliche Bruchstelle musste dringend behoben und die Straßenbaufirmen geordert werden. „Noch am Freitagfrüh um 3 Uhr haben dann die Gewerke mit ihrer Arbeit begonnen“, berichtet Christian Merl von der Autobahn GmbH.
Notfall auf der Autobahn 1 bei Stillhorn: Asphalt bröckelt
Er schildert die dramatische Lage in den frühen Morgenstunden auf der A1: „Beim Abfräsen der Deckschicht wurde schnell klar, dass auch die unteren Schichten quasi zerbröselt waren und keine Stabilität im Unterbau mehr vorhanden war. Stellenweise musste die Fahrbahn deshalb bis zu zwölf Zentimeter tief geöffnet werden, um loses Material herauszuholen.“ Unter Hochdruck wurde Zentimeter um Zentimeter Asphalt aufgebracht, „so dass um 20.40 Uhr, vor der Vollsperrung der A7, der Verkehr wieder freigegeben werden konnte“, so Merl stolz.
Er bereitet die Autofahrer schon mal auf weitere solcher Notfälle vor. „Solche Schäden können bei alten und hochbelasteten Autobahnen immer auftreten. Das kann wieder passieren.“ Der letzte Winter mit seinen Frost- und Tauwechseln habe die Autobahnen im Norden sehr stark mitgenommen. Es komme zu Asphaltaufbrüchen, die besonders auf Autobahnen hochgefährlich sind. Merl: „Deshalb sind auch die täglichen Kontrollfahrten der zehn Autobahnmeistereien in Norddeutschland so wichtig.“
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Die A1 ist in diesem Abschnitt sehr alt und zu stark belastet, dort fahren täglich 131.000 Lkw und Pkw. Deshalb wird die Autobahn dort bald auch von Grund auf saniert, wenn Sanierung und Ausbau der A7 vorm Elbtunnel soweit fertig sind. Merl: „Das heißt für die A1: alles abtragen und eine Autobahn einmal neu bauen.“ Im Zuge dessen wird die Fahrbahn auch zwischen dem Autobahndreieck HH Südost und dem künftigen neunen Autobahndreieck Süderelbe (A1/A26 Ost) verbreitert und die Brücken werden erneuert. Was auch hektarweise Wald rechts und links der Autobahn zum Verhängnis wird.
Bedeutet für Autofahrer: Wenn die Lage am Nadelöhr A7 sich ein wenig entspannt, dann kommt das Nadelöhr A1. Aber erst einmal steht ab diesem Wochenende die Sanierung der Fahrbahnübergänge an der Norderelbe an drei Wochenenden im April an. Darauf sollten sich auch Ostsee-Urlauber einstellen.