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Die HAW Hamburg kämpft mit diversen Problemen nach einem Hackerangriff.
  • Die HAW Hamburg kämpft mit diversen Problemen nach einem Hackerangriff.
  • Foto: imago/Stephan Wallocha

„Absolute Krise“: Hamburger Hochschule von Hackern attackiert

Das Jahr 2022 endete für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit einem Knall: Hacker griffen die IT-Systeme an, die Kommunikationsinfrastruktur ist stillgelegt. Die Studenten haben keinen Zugriff auf ihre Notenübersicht und können sich nicht zu Prüfungen anmelden. Doch nicht nur die Uni-IT scheint betroffen.

Am 29. Dezember ist klar: Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit Hauptsitz in St. Georg ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Betroffen ist die technische Informations- und Kommunikationsinfrastruktur. Die Situation sei „sehr herausfordernd“, heißt es von Seiten der Hochschule.

Hamburg: HAW von Hackern angegriffen

„Unser größtes Anliegen ist jetzt, die volle Betriebs- und Handlungsfähigkeit der Hochschule wieder herzustellen“, sagt Hochschulpräsident Micha Teuscher. Er wirbt für Geduld – denn es werde nicht nur Tage, sondern wohl einige Wochen dauern, bis der Normalbetrieb wieder hergestellt ist. „Wir werden neue Accounts vergeben müssen, weil die Angreifer darüber reingekommen sind. Wir werden eine neue Netzwerk-Architektur aufbauen, das braucht auch Zeit“, sagt er.

Die HAW hat einen Krisenstab einberufen, einen IT-Dienstleister eingebunden, der sie bei der forensischen Aufklärung und Wiederinbetriebnahme der verschiedenen Dienste unterstützt und beim Landeskriminalamt Anzeige erstattet. Für die Mitarbeiter und Studenten der Uni ist der Angriff mit großen Einschränkungen verbunden.

Während Bewerbungen für das Sommersemester nun wieder möglich sind – der Zeitraum wurde bis zum 19. Januar verlängert – ist weder die Prüfungsanmeldung, noch die Notenübersicht oder die Möglichkeit zur Semester-Rückmeldung wieder hergestellt. Die Bibliotheken können zwar genutzt werden, jedoch kann derzeit kein Buch entliehen werden. Ein großes Problem in der Prüfungsphase. Hacker hätten sich ausgehend von dezentralen IT-Systemen über das Netzwerk manuell bis in die zentralen IT- und Sicherheitskomponenten der HAW vorgearbeitet. Anschließend sei mit der Verschlüsselung diverser Plattformen und dem Löschen gespeicherter Backups begonnen worden.

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Doch nicht nur das: „Wir müssen davon ausgehen, dass unter den abgeflossenen Informationen auch personenbezogene Daten sind“, erklärte die Hochschule. Bedeutet: Die Uni vermutet, dass wahrscheinlich sensible persönliche Daten abgeflossen sind. Dazu gehörten auch Passwörter für hochschulferne Accounts wie Amazon oder Ebay. Die Hochschule ruft auf ihrer Webseite und bei Instagram deshalb alle auf, ihre Passwörter zu ändern und ein Virenprogramm zu installieren. An der HAW sind den Angaben zufolge im Wintersemester 2022/23 knapp 16.900 Studierende eingeschrieben – bei denen derzeit Unsicherheit und Ärger herrscht.

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„Mal wieder bezeichnend, dass es niemand für nötig hält, irgendwo ein Wort der Entschuldigung zu verlieren, dass die Daten, die wir der HAW anvertraut haben, nicht ausreichend geschützt wurden“, schreibt ein Student auf der Instagramseite der Hochschule. Ein anderer beklagt: „Kümmert euch um die Leute, die am Ende sind wegen dem Hack und ihre Klausuren nicht schaffen werden, dank der nicht vorhandenen Bewältigung dieser absoluten Krise.“ Ein weiterer Betroffener reagiert mit Galgenhumor: „Stabil, in zwei Wochen erste Klausuren, aber so kann ich wenigstens zocken, ohne mich schlecht zu fühlen“.

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