Öffentlicher Dienst in Hamburg: Die Zeichen stehen auf Streik
Das könnte ungemütlich werden: In den kommenden Wochen müssen die Hamburger mit einigen Einschränkungen rechnen. Die Gewerkschaft Ver.di geht davon aus, dass es bei den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst zu harten Auseinandersetzungen kommen könnte. Eine Streikwelle droht!
Das könnte ungemütlich werden: In den kommenden Wochen müssen die Hamburger mit einigen Einschränkungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi geht davon aus, dass es bei den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst zu harten Auseinandersetzungen kommen könnte. Eine Streikwelle droht!
„Vor drei Jahren wurden sie beklatscht“, erklärte Sieglinde Frieß, stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, und erinnerte damit an die hohen Belastungen für die Pflegekräfte in Hamburgs Krankenhäusern während der Pandemie. Jetzt sei es Zeit, die Wertschätzung auch finanziell spürbar zu machen.
Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die 50.000 Beschäftigten
Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Geld für die rund 50.000 Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes. Dazu gehören neben den Krankenpflegern bei Asklepios und am UKE auch die Angestellten der Stadtreinigung, der Elbkinder-Kitas, der Hamburg Port Authority, der Bücherhallen, Theater, Behindertenhilfen und des Flughafens.
Da ein Großteil der Beschäftigten in diesem Bereich in niedrigen Lohngruppen arbeitet, will Verdi mindestens 500 Euro mehr im Monat für sie durchsetzen, für Azubis 200 Euro mehr.
Inflation hat viele Menschen in eine existenziell bedrohende Situation gebracht
„Die Zunahme der Lebensmittelpreise und die explodierenden Energiepreise gehen auch nicht an den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes vorüber“, so Frieß. Viele wüssten gar nicht mehr, wie sie ihre Mieten und Nahrungsmittel bezahlen sollen. Verdi-Landesbezirksleiter Berthold Bose sprach von einer „existenziell bedrohenden Situation“.
Da sich die Arbeitgeber-Seite bisher ablehnend zeige, rechnet die Gewerkschaft mit schwierigen Verhandlungen. Sollte es in den drei bisher angesetzten Runden Ende Januar, Ende Februar und Ende März zu keinen Ergebnissen kommen, stünden die Zeichen auf Streik, erklärten die Gewerkschaftsvertreter. Zuvor seien Warnstreiks denkbar.
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Wie stark der Kampfgeist in den Belegschaften ausgeprägt ist, zeigt auch eine Unterschriftenaktion. 8000 Beschäftigte haben mit ihrem Namenszug bestätigt, dass sie die Forderungen der Gewerkschaft unterstützen. Viele von ihnen arbeiten bei Asklepios: „Wir haben viele Krisen durchgemacht. Den Kollegen reicht es. Sie sind sehr kämpferisch“, so der Betriebsratsvorsitzende Thomas Haul.
Am 23. Januar soll die Liste auf dem Gänsemarkt an Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) übergeben werden. Bundesweit hat die Gewerkschaft nach eigenen Angaben rund 250.000 Unterschriften gesammelt.