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Ein Mann sitzt allein auf einer Bank auf einem ansonsten menschenleeren Bahnsteig am Hauptbahnhof Hamburg.
  • Auch wer nur jemanden vom Bahnhof abholen möchte, braucht in Hamburg ein Ticket für den Bahnsteig. (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

1100 Hamburger wurden ohne erwischt: Kennen Sie dieses einzigartige Bahnticket?

Wer mit dem Nahverkehr durch Hamburg fahren möchte, braucht ein Ticket – das ist ganz klar. Aber man braucht auch eines, wenn man einfach nur auf den Bahnsteig will. Das wissen nicht alle – und müssen Strafe zahlen.

Hat man die zehn Cent teure Bahnsteigkarte nicht, gilt das nämlich als Schwarzfahren. „Fahrkartenpflichtige Bereiche gibt es an allen U- und S-Bahn-Haltestellen“, sagt ein Sprecher des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV). Bahnsteigtickets gibt es mittlerweile nur noch in Hamburg. München hatte es 2019 abgeschafft. „Weitere Städte mit Bahnsteigkarte gibt es nach unserer Kenntnis nicht“, sagte der Sprecher. Hamburg will weiter daran festhalten.

Hamburg: Bahnsteigkarte wurde knapp 20.000 Mal gekauft

Im vergangenen Jahr wurde ein solches Ticket 19.571 Mal gekauft. Das ist nur unwesentlich mehr als 2021: Da waren 18.992 Bahnsteigkarten an den Automaten gezogen worden. In den vergangenen Jahren ist der Verkauf stetig gestiegen, selbst in den Corona-Jahren. 2019 lag die Zahl der verkauften Bahnsteigtickets bei 11.525 Exemplaren. Ende 2019 war das Ticket um 20 Cent günstiger geworden.

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Hintergrund des Tickets ist, dass der Verkehr einer Großstadt deutlich besser an den Zugängen zu den Bahnsteigen kontrolliert werden kann, wie es vom HVV dazu heißt. „So ist eine schnelle und effiziente Kontrolle aller Fahrgäste möglich, während in den Bahnen häufig die Möglichkeit besteht, sich der Kontrolle durch das Aussteigen an der nächsten Haltestelle zu entziehen“, so der Sprecher.

Bahnsteigtickets sind eine Stunde lang gültig

Und mit den Bahnsteigkarten kann demzufolge sichergestellt werden, dass Menschen, die lediglich jemanden zum Bahnsteig begleitet oder dort abgeholt haben, bei den Kontrollen nicht wie Schwarzfahrer behandelt werden. Die Bahnsteigtickets sind eine Stunde lang an der Haltestelle gültig, an der sie gelöst wurden.

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Bei diesen Kontrollen wurden im vergangenen Jahr 1097 Menschen ohne Bahnsteigticket erwischt. 2021 waren 1492 Verstöße festgestellt worden. Im Vergleich zu den ertappten Schwarzfahrern sind diese Zahlen allerdings gering: 2022 waren gut 164.000 Verstöße wegen Fahrens ohne gültigen Fahrausweis registriert worden. (dpa/mp)

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