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Sprint-Star Usain Bolt beim Training (Archivbild).
  • Sprint-Star Usain Bolt beim Training (Archivbild).
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Hamburger Experte: Trainieren wie die Sport-Stars? Völlig sinnlos!

Diverse Fitnessprogramme – und auch Hersteller von Fitnessgeräten – werben mit Erfolgen von echten Sport-Stars: Dieses Training und jenes Tool haben schon die Fußballer vom FC-Sonstwas fit gemacht, der Radprofi Soundso hat damit sein erstes Gelbes Trikot errungen und Olympiagewinner XY setzt auf diese Methode, um besser zu sein als die Konkurrenz.

Vorab: Mir geht es nicht darum, verschiedene Methoden infrage zu stellen. Natürlich kann es sein, dass ein bestimmtes Gerät den Sportlerinnern und Sportlern geholfen hat, effizienter zu werden, den Muskelaufbau zu stärken oder besser zu regenerieren. Genauso kann es sich aber schlicht um eine bezahlte Partnerschaft gehandelt haben, denn die Leute – gerade außerhalb der Fußballer-Blase, müssen auch Geld verdienen. Aber: Nehmen wir einfach mal an, irgendeine Methode, Ernährungsform oder Trainingstechnik hat wirklich irgendeinem Profisportler geholfen. Wie nützlich ist die gleiche Methode für Sie?

Training bedeutet, dass man über Jahrzehnte an seinen Schwachpunkten arbeitet, sie behebt und kontinuierlich die notwendigen Skills für eine Sportart verbessert. Die „Profis“ arbeiten also seit 10 bis 20 Jahren täglich mehrere Stunden an ihrem Körper. Und können nun 250 Kilogramm über Kopf heben (und halten!) oder zwei Stunden lang mit 20 km/h rennen.

Experte: Profi-Training bringt Freizeit-Sportlern nichts

Eine 250-Kilo-Hantel kann ich im besten Fall rollen und mit einer Geschwindigkeit von 20 Sachen komme ich mit Mühe und Not über die 800-Meter-Distanz – diese Menschen, die wir für ihre sportlichen Leistungen am Fernsehbildschirm bewundern, laufen in dem Tempo aber Strecken bis hin zur Königsdisziplin, dem Marathon.



Wie viel hat mein Körper mit diesen Körpern, den Körpern der Profis, zu tun? Nichts. Rein gar nichts. Deshalb darf mein Training auch nicht im Ansatz wie deren Training aussehen.

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Es müsste also in den Werbeanzeigen heißen: „Hier ist das richtige Training für Sie – Sie Anfänger!“ Oder: „Dieses Training ist für Menschen mit durchschnittlicher Kraft geeignet“. Klingt nicht so toll? Denken Sie noch mal drüber nach. Ich finde, es klingt, als würde da jemand seinen Job als Trainer ernst nehmen und Ihnen tatsächlich helfen können! Ein Antritt wie Usain Bolt ist bemerkenswert, für Sie und mich aber eher unrealistisch.

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