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Na, ob das so viel bringt? Ein Mann trainiert mit schmerzverzerrtem Gesicht in einem Fitnessstudio.
  • Na, ob das so viel bringt? Ein Mann trainiert mit schmerzverzerrtem Gesicht in einem Fitnessstudio.
  • Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weissbrod

Hamburger Experte: Man muss nicht bei jedem Training „alles“ geben!

Nur die Harten kommen in den Garten? Mag sein – aber nicht beim Thema „Training“! Wer sinnvoll und effektiv trainieren möchte, der muss gar nicht immer über seine Schmerzgrenze hinaus gehen – im Gegenteil!

„Du musst immer alles geben, dann kannst du alles erreichen!“ „Du musst es nur wollen!“ „Just do it!“ „No pain, no gain.“ So oder so ähnlich lauten die gängigen Motivationsformeln der Sport- und Fitnessindustrie. Und genau so wird es auch in Fitnessstudios und Vereinen gelebt: Die Sportlerinnen und Sportler dort schwitzen, stöhnen, schreien, bluten, nur die Harten kommen in den Garten, nur die Härtesten kommen durch.

Wer Zweifel daran hat, nicht mitmachen möchte oder mitmachen kann, wird belächelt, schief angeschaut und im schlimmsten Fall aussortiert. Der/die ist halt nicht hart genug! Ist das Ganze sinnvoll? Nein, kein bisschen.

So funktioniert sinnvolles, effektives Training

Wer erfolgreich trainieren möchte, muss nicht nonstop über seine Schmerz- und Belastungsgrenzen hinaus gehen.

Für jedes gute, durchdachte, effektive Training gibt es klar vorgegebene Intensitäten, je nach Ziel. Ein Trainingsreiz darf nicht zu gering sein, sonst bringt er nichts. Er darf aber auch nicht zu hoch sein, sonst produziert er mehr Schaden als Nutzen.



Für die meisten Trainingsformen bedeutet das, dass man sich pro Einheit irgendwo zwischen 60 und 90 Prozent der Maximalbelastung, die der Körper gut aushält und wegsteckt, aufhält. Tatsächlich maximale Belastungen von an die 100 Prozent kommen im Training praktisch nie vor. Maximale Belastungen werden eigentlich nur im Wettkampf abgerufen – von Leistungs- und Profisportlerinnen und -sportlern.

Wer im Training mit maximaler Auslastung trainiert, überlastet sich

Und das ist gut so! Denn wer im normalen Training mit maximaler Auslastung trainiert, überlastet sich. Und das führt dazu, dass man anschließend tagelang NICHT trainieren kann. Also laufe ich die ganze Woche herum und erzähle am Freitag noch, wie heftig ich am Montag trainiert habe. Das bringt gar nichts!

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In einem sinnvoll gesteuerten Trainingsprogramm erzähle ich nicht am Freitag von meinem Training am Montag, sondern ich habe seitdem schon wieder drei- bis viermal trainiert. Bin aus jeder Einheit halbwegs locker raus gegangen, habe jedes mal meine Gewichte und/oder meine Leistung gesteigert. Habe bei meinem Training Fortschritte gemacht.

Rede aber nicht groß darüber. Immerhin da gilt dann: „Just do it!“

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