Hamburgs Linke fordert Denkmal für Gastarbeiter
Zum 60. Jubiläum des sogenannten Gastarbeiterabkommens zwischen Deutschland und der Türkei, fordert die Hamburger Linksfraktion, ein Denkmal für die Hamburger Gastarbeiter:innen aufzustellen.
„Es ist den Anwerbeabkommen zu verdanken, dass Hamburg eine so diverse und internationale Stadt ist“, sagt Metin Kaya, migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Jede:r dritte Hamburger:in hat heute eine Migrationsgeschichte. Diesem wichtigen Teil unserer Stadtgeschichte sollte der Senat durch ein Denkmal würdigen.“
60 Jahre Gastarbeiterabkommen: Linke fordert Denkmal
Von insgesamt 14 Millionen Arbeitsmigrant:innen, die ab 1959 nach Deutschland kamen, blieben rund drei Millionen im Land. Heute leben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Stand: März 2021) insgesamt 6,8 Millionen Menschen mit Gastarbeiter-Hintergrund in Deutschland. Zwar wird umgangssprachlich meist vom „Gastarbeiterabkommen“ gesprochen, allerdings gab es auch Gastarbeiterinnen.
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Nach Abschluss des Abkommens reisten zwischen 1961 und 1973 mehr als 850.000 türkische Arbeitskräfte in die Bundesrepublik Deutschland ein. Mindestens jede fünfte von ihnen war eine Frau. Sie arbeiteten zum Beispiel in der Textil- und Nahrungsmittelbranche. Gerade in Zeiten von Spaltung und Rassismus brauche es ein Zeichen für die Vielfalt und Offenheit der Gesellschaft, so Kaya. Die Gastarbeiter hätten entscheidend dazu beigetragen, Hamburg nach dem Krieg wieder aufzubauen. Ein Denkmal könne ihnen die Anerkennung zuteil kommen lassen, die sie schon lange verdient hätten. (abu)
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