Schockierendes Motiv: Betonplatten und Baumstamm auf Autobahn geworfen
Sie sollen im Frühsommer immer wieder massive Gegenstände von Autobahnbrücken auf die Fahrbahnen der A1 und A7 geworfen haben – darunter auch einen Baumstamm. Nun sind zwei Männer unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mords angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Vermutung zum Tatmotiv.
Betonplatten, Steine und sogar einen Baumstamm: Ein 32-Jähriger und ein 22-Jähriger sollen an mehreren Tagen im Mai und Anfang Juni schwere Gegenstände von Autobahnbrücken auf die darunter verlaufenden Fahrbahnen geworfen haben – teilweise auch direkt auf vorbeifahrende Fahrzeuge. Zahlreiche Autos wurden bei den Taten beschädigt, verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Anfang Juni wurden sie festgenommen, seitdem sitzen die Männer in Untersuchungshaft. Wie die Staatsanwaltschaft Lüneburg sagte, wurde jetzt Anklage gegen die Beschuldigten erhoben. Der Vorwurf: gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr in mehreren Fällen und versuchter Mord.
Acht gemeinschaftliche Taten
Konkret sollen die beiden Angeklagten im Zeitraum vom 12. Mai bis 3. Juni in acht Fällen gemeinschaftlich gehandelt haben. So etwa in zwei Nächten Anfang Juni an der A7 bei Seevetal und Soltau und auf der A1 im Kreis Rotenburg (Wümme). Auch an der A1 in Elsdorf, an der A29 im Bereich Großenkneten und an zwei Brücken über der A71 sollen die beiden Männer Gegenstände auf die Fahrbahnen geworfen haben.
Dem jüngeren Angeklagten werden zudem Taten auf der A7 in Schwarmstedt (Kreis Heidekreis) und an der A4 in Eisenach vorgeworfen, der 32-Jährige muss sich wiederum wegen einer Tat an der A73 bei Eggolsheim (Kreis Forchheim) verantworten.
Mögliches Tatmotiv: Selbstwertgefühl steigern
Auch zum möglichen Tatmotiv äußerte sich die Staatsanwaltschaft bereits: Demnach soll der Beweggrund der Beschuldigten gewesen sein, nach einem Unfall vor Ort als technische oder medizinische Ersthelfer auftreten zu können. Dadurch hätten sie ihr eigenes Selbstwertgefühl steigern wollen.
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Laut der Staatsanwaltschaft hätten die beiden Männer bei ihren Taten billigend in Kauf genommen, dass es zu Unfällen mit Verletzten und sogar zu tödlichen Unfällen kommen würde. Mit Anklageerhebung hat die Staatsanwaltschaft zudem die Fortdauer der Untersuchungshaft beantragt. (mp)
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