Daniel Heuer Fernandes, Yussuf Poulsen, Jonas Meffert und Jean-Luc Dompé klatschen vor den HSV-Fans in die Hände

Daniel Heuer Fernandes (l.) hielt für den HSV in Gladbach die Null und stritt zufrieden vor die Fankurve. Foto: imago images/Lobeca

Derby-Patzer, Statement und die St. Pauli-„Hölle“: HSV-Liebling im Fokus

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Daniel Heuer Fernandes ballte die Faust, als er nach dem 0:0 in Gladbach am Spielfeldrand stand und ein Selfie schoss. Der HSV-Keeper war von den Fans in der offiziellen Bundesliga-App zum „Man of the Match“ gewählt worden und durfte deshalb in eine Handykamera grinsen. Definitiv: Heuer Fernandes gab im Borussia-Park ein weiteres Statement ab. Hamburgs Nummer eins zeigte sich hinterher erleichtert – und blickte mit forschen Tönen voraus auf die Derbywoche. Seinen „berühmten“ Patzer gegen St. Pauli hat er übrigens längst abgehakt.

So schön das Happy End mit der Bundesliga-Rückkehr auch ist: Eine der ersten Szenen in der OMR-Aufstiegsdoku „Always Hamburg“ ist eine aus HSV-Sicht bittere. Gleich zu Beginn der ersten Folge erfolgt ein Rückblick auf den 1. Dezember 2023 – und das Eigentor von Daniel Heuer Fernandes beim vorletzten Stadtderby des HSV gegen den FC St. Pauli. Einen holprigen Rückpass von Guilherme Ramos hatte der Deutsch-Portugiese nicht ins Toraus trudeln lassen – sondern er schoss den Ball beim Versuch des Befreiungsschlags unter das Dach des eigenen Gehäuses.

Heuer Fernandes und sein HSV-Eigentor am Millerntor

„Im ersten Moment, als der Ball im Tor lag, war erst mal eine Fassungslosigkeit da“, beschreibt Heuer Fernandes in der Doku. „Ich habe so einen Moment auch noch nicht erlebt, weil es einfach kurios war.“ Nach 27 Minuten stand es am Millerntor plötzlich 2:0 für St. Pauli. „Dass ich den dann so unter die Latte haue, habe ich auch nicht erwartet“, so Heuer Fernandes. „Im nächsten Moment war für mich aber sofort klar: abhaken.“ Das gelang ihm, noch ein Gegentor gab es nicht. Und der HSV erkämpfte sich auswärts, am 15. Spieltag der Saison 2023/24, noch ein 2:2 bei St. Pauli.

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Bis heute war es das vorletzte Hamburger Stadtderby. Beim bisher letzten, dem 1:0-Heimsieg des HSV am 3. Mai 2024, spielte Heuer Fernandes nicht – sondern Matheo Raab. Hamburgs alte, neue Nummer eins wird an diesem Freitag (20.30 Uhr, Liveticker MOPO.de) also erstmals seit seinem Patzer von vor 21 Monaten wieder gegen den Kiezklub im HSV-Tor stehen. „Die Vorfreude ist riesig“, sagt der 32-Jährige, und denkt dabei gar nicht mehr an das Eigentor, denn darüber kann er mittlerweile schmunzeln. Heuer Fernandes wird gegen St. Pauli, das dem BVB am ersten Spieltag drei Tore einschenkte (3:3), erneut im Fokus stehen – er stellt sich aber nicht in den Vordergrund.

„Stimmung baut sich auf“: HSV-Torwart ist heiß auf St. Pauli

„Wir wissen, dass es ein wichtiges Spiel ist: für die Fans und für die Mannschaft“, sagte er nach dem Punktgewinn in Gladbach, zu dem er mit einigen guten Paraden beigetragen hatte. Als sicherer Rückhalt, aber auch als Ruhepol im Spielaufbau rechtfertigte Heuer Fernandes das Vertrauen, das Merlin Polzin ihm zuvor ausgesprochen hatte. „Ich bin froh, dass der Trainer so entschieden hat“, zeigte sich der Torwart, der sich gegen Bayern-Leihgabe Daniel Peretz durchgesetzt hatte, erleichtert. „Ich freue mich, dass ich weiterhin helfen kann. Ich habe meine Qualität – also zeige ich sie weiter.“ Dem HSV täte es sehr gut, wenn Heuer Fernandes das schon am Freitagabend wieder tut.

Klammert man Bakery Jatta aus, der schon bei acht Derbys auf dem Platz stand, der aktuell aber chancenlos ist, hat kein Spieler im HSV-Kader so viel Erfahrung mit dem Stadtduell wie Heuer Fernandes: Der Routinier spielte bisher siebenmal mit dem HSV gegen St. Pauli und damit einmal öfter als Robert Glatzel und Jonas Meffert (je sechsmal).

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„Jeder, der schon mal so ein Derby gespielt, weiß, dass bei uns die Hölle los ist“, blickte der „Man of the Match“ in Gladbach voraus. „Unsere Fans haben uns schon eingestimmt – und die Stimmung baut sich über die Woche auf. Dann geht es mit Vollgas weiter.“ Und im Fall von Heuer Fernandes ohne Erinnerungen an den 1. Dezember 2023.

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