Blaulicht, Polizei, Neugraben

Die Polizei war in Neugraben mit zahlreichen Beamten im Einsatz. Foto: picture alliance/dpa/NEWS5 | Sebastian Peters

Polizist will ihn kontrollieren: Da zieht er eine Pistole und schießt

Ein halbes Jahr ist es her, dass ein Zivilfahnder der Hamburger Polizei an der S-Bahnstation Neugraben beschossen wurde. Nun hat das Gericht das Urteil gegen den 22-jährigen Schützen gefällt. Ihm wurde versuchter Mord vorgeworfen.

Der Abend, um den es bei dem Prozess vor dem Hamburger Landgericht ging, war der des 8. Februars. Der Angeklagte war zusammen mit zwei anderen Männern an der S-Bahnstation unterwegs, als das Trio um kurz vor 20 Uhr auf einen Mann einprügelte, um eine Umhängetasche zu klauen.

Schusswechsel mit Polizisten an Bahnhof – eine Szene wie aus einem Actionfilm

Polizeibeamte in Zivil wurden auf die Situation aufmerksam und gaben sich als solche zu erkennen. Die Aufforderung, stehen zu bleiben, ignorierte der damals 21-Jährige. Er lief auf einen der Polizisten zu, der sich mit Pfefferspray gegen den Angreifer verteidigte. Daraufhin lief dieser weg, drehte sich aber plötzlich wieder um – und schoss mit einer halbautomatischen Pistole auf den Beamten.

Der Polizist wurde nicht getroffen, er schoss mit seiner Dienstwaffe zweimal zurück, woraufhin der Angreifer nochmal zwei Schüsse abgab. Wieder verfehlte er den Polizisten, er flüchtete durch die nahegelegene Bahnhofsunterführung. Eine Szene wie aus einem Actionfilm.

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Die Polizei startete eine großangelegte Fahndung: Unter anderem waren der Polizeihubschrauber „Libelle“ und 20 Streifenwagen im Einsatz. Nach rund drei Stunden entdeckten die Beamten den Schützen am S-Bahnhof Neuwiedenthal und nahmen ihn widerstandslos fest.

Der junge Mann musste sich nun vor dem Landgericht Hamburg unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes verantworten. Am Donnerstag um 11.30 Uhr verkündete die Richterin dann das Urteil: Der 22-Jährige muss sieben Jahre lang ins Gefängnis. Damit folgte die Richterin dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (elu)

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