„Wir haben ein Gefühl“: Neuer HSV-Kapitän steht fast fest – ein Kandidat ist raus
Nachdem der HSV Yussuf Poulsen als Neuzugang vorgestellt hatte, wurde der Ex-Leipziger umgehend zu den Profis gezählt, die neuer Kapitän werden könnten. Am Donnerstag bestätigte Merlin Polzin aber indirekt, dass Poulsen kein Kandidat ist. Denn: Schon am Samstag beim DFB-Pokal-Spiel in Pirmasens (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) soll der Spielführer der Zukunft mit der Binde am Arm auflaufen – doch neben Bakery Jatta, Jean-Luc Dompé und Immanuel Pherai kommt die Partie auch für Poulsen zu früh. Polzin hat einen klaren Fahrplan.
Noch bevor der HSV nach dem Abschlusstraining am Freitag nach Rheinland-Pfalz aufbrechen wird, wird Polzin den neuen Kapitän intern verkündet haben. „Morgen sind noch alle mit dabei, deswegen macht das Sinn“, bestätigte der Coach am Donnerstag. „Ich möchte schon, dass es alle mitbekommen. Spieler wie Yussi (Poulsen; d. Red.), Jean-Luc (Dompé; d. Red.), Baka (Jatta; d. Red.) oder Immanuel (Pherai; d. Red.) stehen am Samstag nicht zur Verfügung – deswegen wird die Mannschaft morgen darüber informiert.“ Der Entschluss der Trainer scheint bereits zu stehen.
Muheim, Elfadli – oder? HSV sucht Schonlau-Nachfolger
Polzin sagte im Rahmen der Pressekonferenz jedenfalls: „Wir haben in die Mannschaft hereingehört und ein Gefühl entwickelt: Zu wem passt es, diese Rolle zu übernehmen? Sie ist mit sehr viel Verantwortung verbunden.“ In den vergangenen Jahren schulterte Sebastian Schonlau das meiste von dem, was von außen und in den Partien auf das Team hereinprasselte. Doch der 31-jährige Verteidiger hat seinen Stammplatz verloren, kam bei der Generalprobe gegen RCD Mallorca (0:2) gar nicht zum Einsatz – und könnte den HSV in dieser Transferperiode noch verlassen.

Gesucht wird nun ein Nachfolger für Schonlau – und für den bisherigen HSV-Vizekapitän Ludovit Reis, der zu Club Brügge gewechselt ist. Neben den weiteren Abgängen Tom Mickel und Davie Selke waren in der Aufstiegssaison auch Daniel Heuer Fernandes, Jonas Meffert, Robert Glatzel, Daniel Elfadli und Miro Muheim Teil einer neunköpfigen Gruppe an Führungsspielern, die sich wöchentlich getroffen hat. Auch wenn sich personell einiges verändert hat, der HSV bisher allein neun neue Profis verpflichtet hat, fordert Polzin weiterhin ein, dass viele Leader vorangehen.
HSV-Chefcoach Polzin erwartet „von allen Verantwortung“
„Ich erwarte wie schon in der Vergangenheit von allen Spielern Verantwortung“, unterstrich der 34-Jährige. „Jeder, der tagtäglich unten in der Kabine ist, ist dafür verantwortlich, was am Ende herauskommt.“ Die Binde kann letztlich aber nur einer tragen – und Polzin wird diesen Spieler am Freitag benennen. „Dann wird am Samstag auch jemand auf dem Platz stehen, der aller Voraussicht nach der Kapitän bleibt für die gesamte Saison“, verriet er den Fahrplan.

Poulsen scheint demnach nicht infrage zu kommen, und auch Glatzel nicht, der zunächst auf der Bank sitzen dürfte. Als Favoriten gelten die Stammkräfte Elfadli und Muheim, der den HSV schon auf Mallorca aufs Feld geführt hatte.
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Nicht ausgeschlossen ist zugleich, dass Keeper Heuer Fernandes die Binde erhält. Dann müsste Polzin aber zudem einen Feldspieler bestimmen, der in den Pflichtspielen mit dem Schiedsrichter kommunizieren darf. Laut der in der vergangenen Saison etablierten Kapitänsregel ist dies erlaubt, wenn ein Torwart der Spielführer ist. Vorerst ist aber ohnehin offen, ob sich Heuer Fernandes im Duell um die Nummer eins im HSV-Tor gegen Daniel Peretz durchsetzen wird. Der Deutsch-Portugiese darf sich in Pirmasens noch mal über die volle Distanz beweisen, das steht fest. Offen ist nur noch, wer von Heuer Fernandes, Muheim, Elfadli, Meffert und Co. auf dem Papier der Teamchef sein wird.
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