Baukosten explodieren: Hochbahn kippt Mega-Projekt auf der Veddel
Groß geplant, jetzt gestrichen: Die Hochbahn wollte auf der Veddel einen modernen Busbetriebshof mit Nahversorgung bauen. Vor kurzem war bereits von einer Verzögerungen die Rede – nun ist das Projekt Geschichte. Der Grund sind gestiegene Kosten für den „Zusammenhub“. Es gibt bereits eine deutlich günstigere Alternative – doch die dürfte nicht alle Seiten zufriedenstellen.
Die Hochbahn stoppt eines ihrer größten Bauprojekte: Der geplante „Zusammenhub“ auf der Veddel mit Platz für 160 E-Busse und einem Nahversorgungszentrum inklusive Supermarkt, Drogerie und Ärzten wird aus Kostengründen nicht realisiert. Zuerst berichtete das „Abendblatt“.
Massive Kostenerhöhung sorgt für „Zusammenhub“-Aus
„Wir haben hier eine massive Kostenerhöhung, die so nicht absehbar war“, sagt Hochbahn-Pressesprecher Christoph Kreienbaum. Statt geplanter 160 Millionen Euro hätte das Projekt rund 250 Millionen gekostet – allein der Preis für das Nahversorgungszentrum hätte sich von 20 Millionen Euro auf rund 60 Millionen erhöht. Grund hierfür wären unter anderem teure Brandschutzauflagen und Schallschutz.
Neue Lösung für die Hochbahn: 135 Millionen Euro günstiger
Stattdessen baut die Hochbahn jetzt an zwei alternativen Standorten: am Stenzelring und am Hammer Deich. Dort sollen insgesamt mehr als 290 Busse Platz finden – für rund 135 Millionen Euro weniger. 3,6 Millionen Euro waren bislang in die Planung des „Zusammenhubs“ geflossen.
„Wir bauen mit öffentlichen Geldern, da müssen wir besonders auf die Wirtschaftlichkeit achten“, erklärt Kreienbaum. „Es gab keine Alternative, so schwer uns die Entscheidung auch fällt.“
Bezirkschef enttäuscht: „schwarzer Tag für die Veddel“
Die Busstellplätze sind in den neuen Plänen der Hochbahn zwar gesichert, aber die Einkaufsmöglichkeiten und Co. fallen vorerst weg. Dabei wurden sie auf der Veddel sehnsüchtig erwartet: „Die Anwohner brauchen dringend eine bessere Nahversorgung“, erklärte der Bezirkschef von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer (SPD), bei der Vorstellung der Pläne im August 2023.
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„Das ist ein schwarzer Tag für die Veddel und den Bezirk Hamburg-Mitte“, sagte Neubauer dem „Abendblatt“ am Montag. „Mit dem Mobility Hub war auch eine dringend notwendige Verbesserung der Nahversorgung im Stadtteil vorgesehen. Wir sind mit den verschiedenen Beteiligten derzeit in Gesprächen, ob wir wenigstens diesen Baustein des Projekts in irgendeiner Form retten können.“
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