Poker um Poulsen: HSV-Bosse sind an einem weiteren Stürmer dran
Dass sich Yussuf Poulsen einen Wechsel zum HSV gut vorstellen kann, hat mehrere Hintergründe. Ganz vorne steht sein Wunsch nach mehr Spielzeit, die er in der Vorsaison bei RB Leipzig (auch verletzungsbedingt) kaum erhielt: nur 362 Minuten in der Bundesliga, trotz insgesamt 22 Einsätzen. Zudem stellt die Nähe Hamburgs zu Poulsens Heimat Dänemark einen Pluspunkt für den HSV dar – und damit verbunden der Wille des Stürmers, 2026 an der WM in Nordamerika teilzunehmen. Dass der mögliche Transfer Poulsens (noch) nicht unmittelbar bevorsteht, hat aber ebenfalls mehrere Gründe. Und dabei geht es auch um einen anderen Angreifer.
Das Hamburger Interesse an dem 31-jährigen Leipziger ist verbrieft, TV-Sender Sky berichtete am Sonntagabend gar von konkreten Verhandlungsgesprächen, die zwischen RB und dem HSV gestartet seien. Im Volkspark dagegen ist nach wie vor von einem Prozess des Auslotens die Rede – allerdings zwischen drei Seiten, was bedeutet: Anders als noch in der Vorwoche, als lediglich die Spielerseite und der HSV in Kontakt standen, ist mittlerweile auch RB in die Gespräche involviert. Offenbar gibt es also Fortschritte – aber nichts, was auf einen zeitnahen Deal hindeutet.
HSV ist bei einem Angreifer genauso weit wie bei Poulsen
Klar ist, dass der HSV in diesem Sommer noch einen weiteren Stürmer verpflichten möchte, der mit Robert Glatzel und Ransford Königsdörffer konkurrieren soll. Poulsen ist ein klarer Kandidat. Nach MOPO-Informationen gibt es aber vor allem einen Stürmer, an dem der HSV ebenfalls interessiert ist – und bei dem der Wechselpoker genauso weit fortgeschritten ist wie der um den Dänen. Der Name des Angreifers, den die Chefs um Stefan Kuntz – wie auch Poulsen – konkret im Visier haben, ist nicht bekannt. Was aber feststeht, ist: Der HSV prüft auch andere Optionen.

Bis ein möglicher Transfer des RB-Urgesteins fix sein könnte, wird es noch dauern. Wie ein Ablösepaket konkret aussehen würde? So weit sei man noch nicht, sagt man beim HSV. Kein Geheimnis ist, dass die Hamburger das bisherige RB-Jahresgehalt von Poulsen (bis zu sieben Millionen Euro) nicht stemmen könnten. Realistisch wäre ein Salär von knapp zwei Millionen Euro – wenn der HSV an seine finanzielle Grenze geht. Neben Poulsen, der bei einem Wechsel nach Hamburg Gehaltsabstriche machen müsste, müsste auch Leipzig zu Zugeständnissen bereit sein.
RB muss Spieler verkaufen – HSV müsste an Grenze gehen
Dem HSV hilft, dass RB-Boss Marcel Schäfer Spieler verkaufen muss, um Gehalt einzusparen. Die Sachsen sind grundsätzlich bereit, Poulsen abzugeben, würden für ihren langjährigen Torjäger aber nur noch rund zwei Millionen Euro erhalten – und müssten ihm bei einer Restvertragslaufzeit von einem Jahr wohl noch eine Abfindung zahlen.
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Die involvierten Parteien gehen die unterschiedlichen Modelle dieser Tage durch – und zumindest im Volkspark geht man davon aus, dass der laufende Prozess der Annäherung noch etwas andauern wird. Gleichwohl scheinen alle Seiten daran interessiert zu sein, eine Lösung zu finden. Voraussetzung ist Kompromissbereitschaft. Parallel spricht der HSV mit anderen Stürmern – und bei mindestens einem sollen die Bosse genauso weit sein wie bei Poulsen.
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