Alexander Røssing-Lelesiit geht vor der HSV-Bank im Volksparkstadion

Alexander Røssing-Lelesiit stand in der Rückrunde der Aufstiegssaison fünfmal im HSV-Kader – und spielte zweimal. Foto: imago images/Eibner

Hoffnung, aber Grenzen: Knifflige Situation für HSV-Juwel Røssing-Lelesiit

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Beim HSV haben sie Geduld mit Alexander Røssing-Lelesiit. Viel Geduld. Das betonte Sportdirektor Claus Costa gegenüber der MOPO unlängst noch einmal, sagte aber auch: „Er wird physisch sicherlich noch zulegen müssen.“ Davon, dass der 18-Jährige dies früher oder später tun wird, sind die Verantwortlichen überzeugt. Womit genau aber tat sich der Youngster bislang (und verständlicherweise) noch etwas schwer? Es ist knifflig.

Während seine HSV-Mitspieler am Montag in den Volkspark zurückkehrten, um die alle sechs Monate anstehenden Leistungstests zu absolvieren, entspannte Røssing-Lelesiit offenbar noch in Florida, USA. Am Abend postete er jedenfalls ein Foto von der Atlantikküste Miamis. Seine verspätete Sommerfreizeit hat sich der Norweger durch die erfolgreiche Teilnahme an der U19-EM verdient. Ein wenig durfte er sich also noch ausruhen, am Mittwoch ab 11 Uhr soll er aber direkt mit auf dem Platz stehen, wenn der Trainingsauftakt im Volkspark ansteht. Und die lange Sommervorbereitung, das erscheint offensichtlich, wird ihm guttun, um konstant auf Profiniveau anzukommen.

HSV-Boss Costa: „Das halbe Jahr hat Alex sehr gutgetan“

Die sechs Monate, in denen Røssing-Lelesiit sportlich jetzt bereits im Volkspark zu Hause ist, haben ihm geholfen. „Alex hat das halbe Jahr Eingewöhnungszeit sehr gutgetan, um sich an die körperliche Härte zu gewöhnen“, sagte Costa zuletzt. Andererseits ist klar: Das Talent ist noch nicht so weit, um eine Soforthilfe sein zu können. Das war in der 2. Liga so, das wird in der Bundesliga (zunächst) weiterhin so sein – und dessen waren sich die HSV-Bosse bei der Verpflichtung im Januar für knapp drei Millionen Euro bewusst. Røssing-Lelesiit kam als Zukunftsversprechen.

Alexander Røssing-Lelesiit stellte auch die U19 des DFB (hier Taylan Bulut) vor Probleme. IMAGO/Alexandra Fechete
Alexander Røssing-Lelesiit im Laufduell mit Taylan Bulut
Alexander Røssing-Lelesiit stellte auch die U19 des DFB (hier Taylan Bulut) vor Probleme.

Der Offensivmann hat sein Potenzial vor allem in den Einheiten schon mehrfach angedeutet, überzeugt dort immer mal wieder mit seinen Dribblings, seiner Wendigkeit und seinem Speed. Gleichzeitig soll Røssing-Lelesiit während der Rückrunde, nach harten Trainingswochen, auch mal ziemlich erschöpft gewesen sein. Das erschwerte die Lage ein wenig, da individuell-angepasste Zusatzschichten zuträglich gewesen wären, um ihn gezielt zu unterstützen.

Wo die HSV-Verantwortlichen Steigerungspotenzial sehen

Zum Beispiel beim Torabschluss wird Røssing-Lelesiit intern noch Steigerungspotenzial nachgesagt. Bei dem U19-Nationalspieler, der im Vergleich mit Kanten wie Joel Agyekum (20 Jahre, 1,90 Meter groß) bei einer Größe von 1,73 Metern schmächtig daherkommt, geht es also um mehr als physische Aspekte, an denen er noch arbeiten muss.

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Ob die Situation während der Sommervorbereitung so knifflig bleibt wie bisher, ist offen. Die rund eineinhalb Monate bis zum Pflichtspielstart wird Røssing-Lelesiit aber benötigen, „um weiter anzugreifen“, wie Costa sagte. Sollte das HSV-Juwel sportlich hinterherhängen, was nicht verwunderlich, sondern nachvollziehbar wäre, gilt eine Ausleihe als nicht ausgeschlossen. Die Coaches wollen Røssing-Lelesiit aber erst einmal in Hamburg weiter fordern und fördern.

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