Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) konnte ihren geplanten Rückflug aus Israel nicht antreten.

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) konnte ihren geplanten Rückflug aus Israel nicht antreten. Foto: Collage: Patrick Sun/picture alliance/AP/Ariel Schalit

Hamburgs Parlamentschefin und ZDF-Moderatorin sitzen weiter in Israel fest

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Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) muss weiter in Israel ausharren. Die Angriffe von und auf Israel durch den Iran machen einen Abflug unmöglich. In der Nacht musste sie mehrmals Schutz suchen. Auch ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel kann nicht nach Deutschland reisen – und verpasst ihre Jubiläumssendung des „Fernsehgartens“.

Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sitzt wegen der Angriffe von und auf Israel noch immer in Tel Aviv fest und kann das Land weiterhin nicht verlassen. „Wir sind in einem Hotel untergebracht, wir haben Kontakt zur deutschen Botschaft und wir warten jetzt ab“, sagte die 52-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. 

Rückkehr nach Hamburg an diesem Wochenende unwahrscheinlich

Derzeit sei das Leben in der Stadt weitgehend lahmgelegt. „Es ist wirklich Kriegszustand. Das Leben ist heruntergefahren. Es fahren keine Busse, keine Bahnen, keine Taxen – es ist auch noch Schabbat.“ Schabbat ist ein Ruhetag im Judentum, der am Freitagabend beginnt.


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Veit geht nicht davon aus, dass sie und ihr Protokollchef noch an diesem Wochenende wieder nach Hamburg zurückfliegen werden. „Wir gucken von Tag zu Tag. Heute kommen wir hier sicherlich nicht mehr weg. Ich bin für morgen auch skeptisch.“

Eigentlich wollte die Politikerin nach ihrem viertägigen Besuch in Israel am frühen Freitagmorgen wieder nach Hamburg fliegen. Doch aufgrund der Angriffe war der Luftraum über Israel gesperrt worden. 

In der Nacht zu Samstag habe sie viermal einen Schutzraum des Hotels aufsuchen müssen. „Wir haben dann 90 Sekunden Zeit, in den Schutzraum zu gehen und müssen dort bis zur Entwarnung bleiben.“ Es sei zwar eine belastende Situation, „aber das geht hier allen so“. Sie nutze die Zeit für Arbeit am Laptop und telefoniere viel. „Ich bekomme derzeit mehr Anrufe als an meinem Geburtstag“, sagte sie weiter. 

Veit besuchte Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

Israel hatte in der Nacht auf Freitag aus der Luft mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Die islamische Republik reagierte mit Gegenangriffen. 

Veit hatte bei ihrem Besuch in Jerusalem unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Knesset besucht. Zudem sei sie nach Aschdod und Be‘er Scheva gefahren. Ihr Besuch in Israel sei nach einer Einladung des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, vor zwei Jahren lange geplant gewesen. Daran habe auch der Krieg nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nichts geändert.

ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel sitzt ebenfalls fest

Andrea Kiewel moderiert bereits seit 25 Jahren den ZDF-Fernsehgarten. Die Moderatorin lebt in Tel Aviv. picture alliance / DeFodi Images | Marco Steinbrenner
Andrea Kiewel
Andrea Kiewel moderiert bereits seit 25 Jahren den ZDF-Fernsehgarten. Die Moderatorin lebt in Tel Aviv.

Ebenfalls wegen des gesperrten Luftraums über Israel sitzt Andrea Kiewel in Tel Aviv fest. Die Moderatorin, die in der israelischen Hauptstadt lebt, kann daher diesen Sonntag nicht in Mainz die ZDF-Sendung „Fernsehgarten“ moderieren. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Samstagvormittag mit. Joachim Llambi (60) und Lutz van der Horst (49) vertreten sie am Sonntag „einmalig“.

Llambi („Let’s Dance“) und van der Horst („heute-Show“) seien als Gäste ohnehin in der Sendung eingeplant gewesen, hieß es vom ZDF. Für Kiewel ist es dieses Jahr die 25. „Fernsehgarten“-Saison. Die diesjährige Saison hatte am 4. Mai begonnen und soll bis Ende September 20 Sendungen umfassen. Ausgerechnet an diesem Sonntag war die Mottosendung „Kiwis 25. Jubiläum“ geplant.

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Kiewel hatte einmal der „Bild am Sonntag“ zu ihrem zweiten Zuhause in Israel gesagt: „In der ,Fernsehgarten‘-Saison habe ich es meistens so geregelt, dass ich am Sonntag um 18 Uhr ins Flugzeug steige und um Mitternacht meine kleine Wohnung in Tel Aviv aufschließe.“ (mp/dpa)

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