Aufstieg in die Regionalliga: Altona schafft kleines Fußball-Wunder
Altona 93 schafft das kleine Wunder und spielt nächste Saison in der Regionalliga Nord. Mit einem 2:0 (0:0) gegen den FSV Schöningen sprang das Team von Andreas Bergmann doch noch auf den letzten Aufstiegsplatz – weil die Konkurrenz aus Heide patzte.
Weil einige Altona-Fans erst kurz vor knapp am Spielort Verden eintrafen, verzögerte sich der Anpfiff um neun Minuten. Insgesamt hatte die sonntägliche Niederlage beim Heider SV die Reiselust vieler Altonaer aber doch getrübt. Knapp 200 Anhänger:innen begleiteten ihr Team zum letzten Saisonspiel gegen Schöningen, in dem doch noch der Sprung in die Regionalliga Nord gelingen sollte. Mit dem Transparent „Aufstieg erkämpfen Ausrufezeichen. Nur mit euch – nichts ist unmöglich” sprachen sie ihren Lieblingen Mut zu.
Schöningen war bereits aufgestiegen und trat mit acht Reservisten in der Startelf an. Gegen den uneingespielten Gegner nahm Altona vor insgesamt 640 Zuschauer:innen schnell das Heft in die Hand: Rasmus Tobinski (2., 9.) und Gianluca Przondziono (4.) besaßen die ersten kleineren Chancen, ehe sich das Spiel etwas beruhigte. Przondziono (31.) brachte den Ball nach Ecke aufs Tor, doch Schöningen-Keeper Johann Dahncke parierte seinen Schuss aufs kurze Eck. Tobinskis Kopfball (41.) ging rechts vorbei. Danach hielt sich Altonas Torjäger das Knie, konnte aber weitermachen.
Altona ging durch einen Handelfmeter in Führung
Pünktlich zur Halbzeitpause setzte ein Schauer ein. Kühles Nass von oben. Da es im weitläufigen Stadion am Berliner Ring keinerlei Verpflegungsstände gab, hatten viele Altonaer Fans die Versorgung selbst in die Hand genommen. Eine Gruppe deckte sich vorm Anpfiff beim nahegelegenen Supermarkt mit Getränken ein und fuhr sie im Einkaufswagen in die Fankurve.
Auf einen richtigen Grund, um freudig anzustoßen, mussten sie noch länger warten. Lesley Karschau (49.) setzte den Ball am langen Eck vorbei, Tobinski (62.) köpfte daneben. Aber dann schoss Abdul Saibou dem Schöninger Kapitän Jan Ademeit an die Hand. Weil der sich im Strafraum befand, entschied Schiedsrichter Lennart Wolff auf Handelfmeter. Przondziono (66.) verwandelte souverän zur 1:0-Führung.
Parallelspiel bleibt ohne Tore
Da im Parallelspiel in Hamburg-Hoheluft zwischen Heide und Hemelingen noch keine Tore gefallen waren, war Altona 93 um 20.33 Uhr Blitztabellen-Regionalligist – und blieb es! Zwar schwächte sich der AFC fünf Minuten später selbst: Für einen Schubser gegen Tom-Luca Winter sah Saibou (71.) die Rote Karte. Altonas verletzter Kapitän Pascal El-Nemr regte sich darüber auf der Bank so sehr auf, dass Wolff auch ihm Rot verpasste.
Doch die Abwehr stand gegen die harmlosen Schöninger sicher, Heide gelang weiterhin kein Tor – und Tobinski, der zunächst noch an der Lattenunterkante (85.) gescheitert war, machte mit seinem Kopfball zum 2:0 (88.) alles klar. Mit vier Punkten zog Altona mit Heide gleich, besitzt aber mit 5:4 die bessere Tordifferenz als die Dithmarscher (3:3). Als das Parallelspiel beendet war, verbrachten die Altona-Fans die letzten Minuten mit freudigen Gesängen: „Weißt du, warum mein Herz so schlägt? Ich geh’ zum AFC!”
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Grund zur Freude hatten auch einige Fans des Bremer SV, die Altona 93 freundschaftlich verbunden sind und deshalb auch in Verden waren. Wie während der ersten Hälfte durchsickerte, sammelte ihr klammer Klub in den vergangenen Tagen genug Geld ein, um auch im nächsten Jahr in der Regionalliga antreten können. Dann auch gegen Altona 93.
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