• Torschütze Lasse Sobiech (3.v.l.) und Bernd Nehrig (4.v.r.) beim 2:1 in Braunschweig 2017
  • Foto: imago/Joachim Sielski

Zwei Ex-Kiezkicker erklären: So schafft St. Pauli in Braunschweig die Wende

Wenn es dem FC St. Pauli in den vergangenen Jahren schlecht ging, dann kam der nächste Gegner Eintracht Braunschweig gerade recht – vor allem auswärts. Die letzte Niederlage kassierten die Braun-Weißen bei den Löwen 2012. Danach gab es drei Siege und zwei Unentschieden.

Ex-Kiezgröße Lasse Sobiech (29), mittlerweile Abwehrchef beim Schweizer Erstligisten FC Zürich, weiß natürlich, dass man seine Hoffnungen nicht nur auf Zahlen aufbauen kann. Trotzdem stellt er fest: „Im Fußball gibt es Dinge, die man nicht logisch erklären kann. Deshalb sollten sich die Jungs sagen: ‚Da haben wir immer gut ausgesehen, und das wird auch jetzt so sein!‘ Wenn das Selbstvertrauen nicht bei hundert Prozent ist, dann muss man als Hilfe alles mitnehmen, zur Not auch eine Statistik.“

FC St. Pauli: Lasse Sobiech hat gerne in Braunschweig gespielt

Der Defensivstratege erklärt, warum er immer gern in Braunschweig gekickt hat: „Auch, weil ich gegen die Eintracht zwei, drei Tore gemacht habe.“ Zum Beispiel beim 2:0 in prekärer Lage am 7. März 2015. Auch beim 2:1 am 5. Februar 2017 netzte der Innenverteidiger ein.

Sobiech empfiehlt, die Situation nicht zu unterschätzen, auch wenn erst der neunte Spieltag absolviert ist. „Man darf sich nicht in die Tasche lügen. Sonst hat man vielleicht noch am 28. Spieltag große Probleme.“

FC St. Pauli: Für Sobiech sind Lawrence und Knoll die Leader

Sobiech attestiert James Lawrence und Marvin Knoll eine gute Ausstrahlung und Qualitäten als Leithammel. Auch Guido Burgstaller und Christopher Avevor, beide derzeit außer Gefecht, können das für ihn sein.

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Seine Empfehlung für das Duell in Braunschweig: „Jetzt kommt es auf die Basics an. Du kommst nur über hart geführte Zweikämpfe und ein kompaktes Defensiverhalten wieder nach oben. Das ist der Schlüssel.“

Bernd Nehrig: St. Pauli muss die Gunst der Stunde nutzen

Bernd Nehrig sieht das auch so. Der 34-Jährige, der Viktoria Berlin in die 3. Liga führen soll, hat nach seinem Engagement am Millerntor Braunschweig erst vorm Abstieg in Liga vier gerettet, dann ist er mit der Eintracht in diesem Sommer aufgestiegen. 

Sein Rat: St. Pauli muss die Gunst der Stunde nutzen. „Braunschweig hat die Euphorie nicht genutzt, weil einige Aufstiegsspieler weggeschickt wurden und andere nur wenige Einsatzzeiten bekamen.“

FC St. Pauli: Nehrig spricht von „Krisenduell“ gegen Braunschweig

Für ihn ist es ein „Krisenduell“. „Ich habe gern für die Eintracht gespielt, aber sie ist nicht meine große Liebe. Das ist St. Pauli. Deshalb ist klar, wem ich die Daumen drücke.“ Das allein hilft nicht. Das weiß auch Nehrig: „Wenn man wie St. Pauli in einem Strudel steckt, dann  ist es in dieser brutal engen Liga schwierig, Punkte zu holen. Die Burschen müssen mutig bleiben, ihr Offensivspiel beibehalten – aber nicht zulasten der Defensivarbeit.“

Spieler wie Daniel Buballa, Philipp Ziereis oder Sebastian Ohlsson können laut Nehrig eklig spielen. „Aber kratzen und beißen, das können auch alle anderen hinkriegen.  Jeder gewonnene Zweikampf stärkt das Selbstvertrauen der Mannschaft. Dann springt der Funke auch auf die Feingeister über.“

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