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Die Stadion-Leinwand zeigt es an: Beim Spiel der Engländer gegen den Iran werden in der ersten Halbzeit 14 Minuten nachgespielt.
  • Beim Spiel der Engländer gegen den Iran wurden in der ersten Halbzeit 14 Minuten nachgespielt.
  • Foto: IMAGO / Offside Sports Photography

Mega-Nachspielzeiten bei WM: Zieht die Bundesliga jetzt nach?

Die Fans der Fußball-Bundesliga müssen sich künftig auf längere Nachspielzeiten wie derzeit bei der WM in Katar einstellen. Diese Ansicht vertritt der frühere Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher.

„Große Turniere waren schon immer ein Probierfeld für gewisse Neuerungen. Dieser Trend wird sicher auch in der Bundesliga ankommen“, sagte Kircher der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“.

Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Kircher würde längere Nachspielzeiten begrüßen

Der 53-Jährige würde verlängerte Nachspielzeiten in der Bundesliga begrüßen: „Die Spieldauer war schon immer ein Gegenstand von Debatten. Längere Nachspielzeiten sind im Zweifel der richtige Ansatz, um Diskussionen zu minimieren.“ Dabei gelte eine Einschränkung: Wenn das Spiel längst entschieden sei, sollten die Unparteiischen das Spiel nicht aus reinen Formalitätsgründen in die Länge ziehen.


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Bei der Wüsten-WM dauern die Spiele viel länger als die so berühmten „90 Minuten“. Die FIFA greift beim Zeitschinden hart durch. „Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel“, hatte Schiedsrichterchef Pierluigi Collina kurz vor Turnierbeginn gesagt. Der Italiener rechnet in Katar mit im Schnitt „sieben, acht, neun Minuten Nachspielzeit“.

Knut Kircher spricht sich für längere Nachspielzeiten in der Bundesliga aus. imago/Pressefoto Baumann
Knut Kircher spricht in ein Mikrofon.
Knut Kircher spricht sich für längere Nachspielzeiten in der Bundesliga aus.

Zwischen England und Iran ließ Referee Raphael Claus gleich über 27 Minuten nachspielen – 14:08 Minuten in der ersten Hälfte, und dann noch einmal 13:08 Minuten in der zweiten. Das lag auch daran, dass Irans Torwart Ali Beiranvand nach einem Zusammenprall länger behandelt und später ausgewechselt werden musste und an einem Videobeweis.

Längste Nachspielzeiten der WM-Geschichte in Katar

Doch so sahen die Fans gleich mal einen Rekord: Mehdi Taremi verwandelte den Elfmeter für den Iran zum 2:6 erst nach 102:30 Minuten. Seit der detaillierten Datenerfassung 1966 war dies das späteste WM-Tor der Geschichte in einem Spiel ohne Verlängerung. Davy Klaassen traf für die Niederlande gegen den Senegal nach 98 Minuten und 17 Sekunden – Nummer zwei dieser Liste. Und: Die vier Halbzeiten mit den längsten Nachspielzeiten bei einer WM fanden alle am Montag statt.

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Alle Teams seien im Vorfeld über das konsequente Vorgehen informiert worden, sagte Collina, damit niemand „überrascht“ ist. „Stellen Sie sich ein Spiel vor, in dem drei Treffer erzielt werden. Ein Torjubel dauert normalerweise eine bis anderthalb Minuten, bei drei Toren verliert man also fünf oder sechs Minuten“, sagte Collina: „Wir wollen die Nachspielzeit am Ende einer jeden Halbzeit genau berechnen.“ Und so gibt es in Katar für die Fans mehr Netto vom Brutto zu sehen. (sid/dhe)

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