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Eric Maxim Choupo-Moting nach seinem Tor gegen Serbien.
  • Eric Maxim Choupo-Moting und Kamerun durften jubeln, brauchen nun aber noch ein Wunder, um weiterzukommen.
  • Foto: IMAGO / Sports Press Photo

Eklat vorm Spiel: Kamerun wirft Torhüter raus – und wird von einem Hamburger gerettet

Auch dank Bayern-Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting kommt Kamerun im Kampf ums WM-Achtelfinale gegen Serbien noch zu einem wilden 3:3.

Eric Maxim Choupo-Moting fuhr mit der Hand durch sein blondiertes Haar und pustete kräftig durch. Nach seinem ersten WM-Tor zur Krönung von Kameruns famoser Aufholjagd gegen Serbien blickte Bayern Münchens Superstürmer nicht recht zufrieden drein – doch die Teamkollegen schwärmten von den Qualitäten ihres Anführers, der in Hamburg geboren wurde und die ersten 20 Jahre seines Lebens dort verbrachte. Choupo-Moting kickte für Teutonia, Altona, St. Pauli und den HSV.


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„Er ist ein Leader, dem man einfach vertraut. Er braucht nur eine Chance für ein Tor“, lobte Hannover-Profi Gaël Ondoua seinen Kapitän nach dem wilden und mitreißenden 3:3 (1:2) nach einem Zwei-Tore-Rückstand. „Das ist die Mentalität, die du zeigen musst, wenn du ein WM-Spiel gewinnen willst“, hob der als Joker glänzende Vincent Aboubakar hervor.

Kamerun braucht im letzten Gruppenspiel einen Sieg gegen Brasilien

Genau die wird es auch am Freitag brauchen. Denn für den Einzug ins Achtelfinale benötigen die „Unzähmbaren Löwen“ einen Sieg gegen den Rekordweltmeister Brasilien und Schützenhilfe.

Beim Sechs-Tore-Spiel hatten Aboubakar (64.) mit einem wunderbaren Lupfer und Choupo-Moting (66.) den Punktgewinn gesichert. Strahinja Pavlovic (45.+1), Sergej Milinkovic-Savic (45.+3) und Aleksandar Mitrovic (53.) hatten zuvor die Serben vermeintlich komfortabel in Führung geschossen, nachdem Jean-Charles Castelletto (29.) für das erste Turniertor der Kameruner verantwortlich war. Mit jeweils einem Punkt sind beide Teams am Freitag zum Siegen verdammt.

Torhüter Andrea Onana kurz vor dem Spiel suspendiert

Den Kamerunern fehlte überraschend ihr Stammkeeper Andre Onana, der kurz vor dem Spiel aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden war. Der Torwart-Star von Inter Mailand soll die Taktik von Nationaltrainer Rigobert Song kritisiert und auch versucht haben, Mitspieler gegen den Ex-Bundesliga-Spieler aufzubringen. Für Kamerun stand stattdessen der gebürtige Franzose Devis Epassy im Tor, der bei Abha Club in Saudi-Arabien spielt. 

„Die Torwart-Position ist wichtig. Aber Sie wissen: Wir sind mitten in einem wichtigen Turnier. Und ich weiß, was ich zu tun habe: Sicherzustellen, dass das Team über jedem Einzelnen steht“, sagte Song nach dem Spiel. „André wollte da ausscheren. Aber er hat meine Entscheidung respektiert. Es ist wichtig, dass wir alle hier Teamgeist, Disziplin und Respekt zeigen.“ Es gilt als höchst fraglich, ob der eigentlich gesetzte Stammkeeper Onana gegen Brasilien am Freitag (20 Uhr) in die Startelf zurückkehrt. „Ich schütze lieber die Gruppe als das Individuum“, sagte der 46 Jahre alte Trainer. Onana müsse die Regeln respektieren. „Wenn er das tut, kann er vielleicht in den Kader zurückkehren.“

Onana war nach seiner neunmonatigen Sperre wegen Dopings und dem Wechsel von Ajax Amsterdam nach Mailand als Kameruns Stammtorhüter nach Katar gereist und hatte beim Auftakt in Gruppe G gegen die Schweiz (0:1) über 90 Minuten im Tor gestanden.

Flaggen-Skandal beschäftigt Serbien

Unruhe gab es aber auch bei den Serben: Nach dem Auftakt gegen Brasilien (0:2) war ein Foto einer nationalistischen Fahne in der Kabine aufgetaucht, auf der auch die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben abgebildet waren – die FIFA ermittelt.

Davon ließen sich die Serben vor 39.789 Zuschauern in Al-Wakrah aber zunächst nichts anmerken. Topstürmer Mitrovic hatte früh die Führung auf dem Fuß, traf zunächst nur den Pfosten (11.) und verzog wenig später freistehend (16.). Erst danach begannen sich die Afrikaner zu wehren, der Ex-Mainzer Pierre Kunde scheiterte aus guter Position (19.). 

Serbien dreht Spiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte

Kamerun kam immer besser ins Spiel – und belohnte sich: Castelletto schob den Ball nach einer Ecke am zweiten Pfosten ein und erzielte damit das erste Turniertor seines Teams. Doch die stark besetzten Serben drehten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch groß auf: Erst glich Pavlovic nach einem ruhenden Ball aus, dann stellte Milinkovic-Savic aus 18 Metern das Spiel auf den Kopf.

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Mitrovic, der kurz vor der Pause das 3:1 auf dem Fuß hatte (45.+3), machte es nach dem Seitenwechsel am Ende einer tollen Kombination besser. Die Afrikaner rannten in der Folge an, der eingewechselte Aboubakar machte das Spiel mit einem traumhaften Lupfer nochmal spannend – und Choupo-Moting setzte der starken Aufholjagd die Krone auf. (sid/dhe)

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