Szymon Marciniak verteilt eine Gelbe Karte im WM-Finale.
  • Egal, wie stressig es im Finale wurde, Szymon Marciniak wusste damit umzugehen.
  • Foto: imago/Agencia EFE

„Stärker als die Technik“: WM-Final-Schiri sorgt für Erstauen

Szymon Marciniak erhielt für seine Schiedsrichter-Leistung im WM-Finale viel Lob. Kritik kam aus Frankreich.
Pierluigi Collina war tief beeindruckt. Was Szymon Marciniak im WM-Finale an der Pfeife abgeliefert hatte, erstaunte und begeisterte den einst berühmtesten Schiedsrichter der Welt gleichermaßen. „Er war stärker als die heutige Technik und hat unglaublich präzise Entscheidungen getroffen“, sagte der Referee-Boss der FIFA laut polnischer Medien.

Mit Glatze und klarem Entscheidungskompass hatte sich einst auch der Italiener Collina großen Respekt in der Fußball-Welt erpfiffen. Nun bestach der Pole Marciniak mit insgesamt klarer Linie und beeindruckender Sicherheit in der Beurteilung der wichtigsten Spielsituationen bei dem Krimi, der erst im Elfmeterschießen für Argentinien entschieden wurde. Kritik gab es nur von französischen Medien.

Schnelle und richtige Entscheidungen des Schiedsrichters

Eine Szene stach heraus: Als Borussia Mönchengladbachs Marcus Thurman in der 87. Spielminute allzu sehr den Kontakt zum Abwehrbein von Enzo Fernandez suchte, entschied Marciniak blitzschnell auf Schwalbe und zeigte Frankreichs Stürmer die Gelbe Karte. Es war kein langes Videostudium nötig, Diskussionen blieben aus. Auch deshalb konnte die Partie so viel Dynamik entfalten.


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DFB-Lehrwart Lutz Wagner pries die Leistung im Kicker als „sehr gut“. Und auch Patrick Ittrich, Bundesliga-Referee und Experte bei MagentaTV, stimmte in die Lobeshymnen ein. „Unsportlichkeiten früh klar geahndet. Alle Strafstöße richtig“, schrieb Ittrich bei Twitter: „Mir fehlen die Worte. Wahnsinn! Das Beste was ich lange (je) gesehen habe!“

Die französische L’Équipe wertete es anders und gab Marciniak die wenig schmeichelhafte Note 2 aufgrund aus ihrer Sicht fehlender Verwarnungen und unterschiedlicher Strenge in den Elfmeterszenen. Der Bestwert wäre eine 10 gewesen.

Marciniak kämpfte sich zurück

Für Marciniak war der Auftritt im Lusail Stadium vor der Weltöffentlichkeit auch persönlich eine ganz besondere Geschichte nach einer schweren Zeit in den vergangenen anderthalb Jahren. „Ich hatte Tachykardie – eine Herzkrankheit“, hatte er schon nach seiner Nominierung für das Endspiel berichtet. Zeitweise konnte er keine Spiele mehr leiten. „Ich habe die EURO verpasst, das war schrecklich“, sagte Marciniak: „Jetzt gibt mir das Leben vieles zurück und ich kann nicht aufhören zu strahlen. Es ist ein großartiges Gefühl.“ (sid/nswz)

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