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Fans des Iran und der USA feiern miteinander.
  • Die Stimmung vor dem Spiel zwischen den USA und dem Iran war gut.
  • Foto: WITTERS

Iraner singen die Hymne mit – aber die USA kommen ins Achtelfinale

Die Spieler der iranischen Nationalmannschaft haben bei ihrem dritten Vorrundenspiel bei der Fußball-WM in Katar während der Hymne mitgesungen. Alle elf Profis bewegten vor der Partie gegen die USA im Al-Thumama Stadion von Doha am Dienstagabend – zumeist aber recht leidenschaftslos – die Lippen.

Vor ihrem ersten WM-Spiel in Katar gegen England (2:6) hatten die iranischen Spieler darauf verzichtet, die Hymne mitzusingen. Iranische Aktivisten sahen darin eine Geste der Unterstützung für die landesweiten Proteste im Land. In der Folge war über drohende Sanktionen vonseiten der Regierung berichtet worden. Vor ihrer zweiten Partie gegen Wales (2:0) sangen die Spieler dann mit – schon da ähnlich regungslos wie nun auch vor dem USA-Spiel.

Stimmung zwischen den Fans bleibt friedlich

Am Rande des Spiels war die Stimmung gut. Fans beider Seiten begrüßten sich freundschaftlich und konkurrierten am Dienstag nur mit Schlachtgesängen. Viele Anhänger nahmen gemeinsam Bilder auf und umarmten sich dabei. „Das ist kein Problem, sie sind Freunde“, sagte ein junger iranischer Anhänger, der in Katar lebt. Und ein Iraner aus London meinte: „Das ist nur ein Fußballspiel.“

Das die USA wiederum 1:0 gewannen, weil Christian Pulisic in der 38. Minute traf. Der Iran muss damit den Heimweg antreten, das US-Team trifft im Achtelfinale am Samstag auf die Niederlande.

Die USA und der Iran stehen sich politisch feindlich gegenüber. In der Staatsdoktrin der Islamischen Republik gelten die USA als der „Große Satan“. Aus der iranischen Hauptstadt Teheran hatte es geheißen, dieses Spiel dürfe nicht verloren werden.

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Der Iran wird seit Wochen von schweren Protesten erschüttert. Der Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam hatte diese ausgelöst, der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte. Das Entsetzen über die vielen getöteten Demonstranten war groß. (dpa/dhe)

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