Der Anfang von Marokkos Ende: Theo Hernández trifft zu Frankreichs 1:0.
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Frankreich beendet Marokkos Träume und kann den WM-Titel verteidigen

Marokkos Einzug ins WM-Halbfinale war bereits eine Sensation und der größte Erfolg einer afrikanischen Mannschaft beim Weltturnier. Doch das Team, darauf wies Trainer Walid Regragui vorm Halbfinale gegen Frankreich hin, träumte von mehr. Die Träume fanden beim 0:2 (0:1) gegen den Titelverteidiger ein jähes Ende. 

Ein Ende, das sich schon früh abzeichnete. Marokko startete hinten, wie man es aus diesem Turnier kaum kannte – ohne Innenverteidiger Nayef Aguerd, der bisher nur das Viertelfinale gegen Portugal verletzt verpasst hatte und diesmal kurzfristig aussetzen musste, dafür erstmals mit defensiver Fünferkette. Und ungewohnt ungeordnet. 

Es dauerte gerade eben fünf Minuten, bis der amtierende Weltmeister das ausnutzte. Antoine Griezmann konnte sich zu einfach um Marokkos Kapitän Romain Saiss drehen, nach dem Zuspiel des Atletico-Angreifers auf Kylian Mbappé blockten die Nordafrikaner noch dessen beide Versuche. Der dritte dann, ein Seitfallzieher von Theo Hernández nach Abpraller aus vier Metern, fand seinen Weg ins Tor zur Führung.

Frankfurts Kolo Muani entscheidet WM-Halbfinale gegen Marokko

Marokko zeigte sich unbeeindruckt, musste aber den nächsten Rückschlag verkraften, als Saiss mit bandagiertem Oberschenkel vom Platz humpelte (20.). Stellte zurück auf Viererkette, ließ aber weiter einiges zu (Olivier Giroud vergab die besten Chancen: 17./Pfosten, 36. und 40.). Aber immerhin gelang es dem Außenseiter nun, offensiv Druck zu erzeugen: wie bei Jawad El Yamiqs Fallrückzieher an den Pfosten nach Ecke (44.). ​​

Der Druck nahm nach der Pause sogar zu, Marokko schnürte die Franzosen ein, kombinierte Halbfinal-würdig, verzeichnete aber kaum gefährliche Abschlüsse. Und so kam es, wie es sich die Franzosen vorgestellt hatten. Sie konterten und konterten. Und trafen. 42 Sekunden hatte Frankfurts Randal Kolo Muani auf dem Platz gestanden, da staubte er einen abgefälschten Schuss Mbappés zum 2:0 ab (79.).

„Es fehlt nur noch ein Spiel, jetzt streben wir den Titel an“, sagte Trainer Didier Deschamps. Und auch sein Pendant Regragrui grämte sich nicht: „Heute haben wir es nicht verdient“, sagte er, „aber wir werden zu Hause feiern.“

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Erstmal aber spielen sie noch gegen Kroatien um Platz 3 (Samstag, 16 Uhr, MagentaTV). Und Frankreich trifft im Finale am Sonntag auf Argentinien (16 Uhr, ARD & MagentaTV).

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