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Linda Bresonik machte 84 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
  • Linda Bresonik machte 84 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
  • Foto: dpa

Ex-Nationalspielerin machte bei Katar-Reise erschreckende Erfahrung

Die frühere Nationalspielerin Linda Bresonik hat aus der Erfahrung einer Dienstreise heftige Kritik an Katar als Gastgeber der Weltmeisterschaft geäußert. „Die WM für Frauen würde nie da stattfinden“, sagte die zweimalige Welt- und Europameisterin in einem Podcast der „WAZ“: „Aber ich hätte die als Spielerin tatsächlich boykottiert. Ich wäre nicht mitgeflogen.“

Dienstlich war die heute 38-Jährige 2014 in dem Emirat, in einem Trainingslager als Spielerin von Paris Saint-Germain. Dieser Besuch hinterließ jedoch Eindruck. „Ich fand diese Reise furchtbar. Ich habe damals den Stadionbau miterlebt und gesehen, wie die Gastarbeiter da hausen. Das fand ich sehr, sehr erschreckend“, sagte sie.

WM: Linda Bresonik schockiert über Menschenrechtslage in Katar

Bei einem Restaurant-Besuch habe sie Frauen gesehen, „die haben unter ihrer Burka gegessen. Da ist mir echt der Löffel im Hals stecken geblieben“. Männer hätten „breitbeinig in der Lobby gesessen, haben Alkohol getrunken und ihre Shisha geraucht“. Das katarische Frauen-Nationalteam habe es „nur für die Bewerbung“ gegeben: „Ich glaube, da spielt heute keine Frau mehr Fußball.“


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Von den Spielern erwartet Bresonik, dass diese Farbe bekennen. Man solle sich „aber nur äußern, wenn man Ahnung hat und ein bisschen belesen ist.“ Politik spiele im Sport immer eine Rolle. „Du kriegst zwar irgendwann gesagt: Wenn die Presse dich fragt, äußere dich bloß nicht politisch, nur sportlich. Ich war aber neben Nadine Angerer immer eine, die alles herausposaunt hat“, sagte sie: „Weil ich finde, dass wir eine große Macht haben als Sportlerinnen. Da finde ich es total wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler eine Haltung zeigen.“

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Dass die deutschen Gesten wie von der Nationalmannschaft oder die Regenbogen-Binde am Arm von Innenministerin Nancy Faeser etwas bewirken, glaubt Bresonik nicht. „Ich glaube, den Gianni Infantino hat das überhaupt nicht gejuckt, ob die die Binde anhatte oder nicht“, sagte Bresonik: „Und ihn hat auch nicht gejuckt, ob die Jungs die Hand vor den Mund gehalten haben. Ich glaube, übermorgen ist das schon wieder vergessen.“ (aw/dpa)

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