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Schriftzug des Home of FIFA in Zürich
  • Die NGO Human Rights Watch fordert Entschädigungszahlungen von der FIFA an die ausgebeuteten Migranten.
  • Foto: imago/ULMER Pressebildagentur

„Erbe der Ausbeutung und Schande”: FIFA soll Entschädigungsfonds zahlen

Die Kritik an die FIFA und das Land Katar wird nicht leiser. Kurz vor dem WM-Finale hat Human Rights Watch (HRW) den Druck in der Debatte um einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigranten noch einmal erhöht. „Wenn die FIFA und Katar keine Abhilfe für die weitreichenden, nicht behobenen Missstände schaffen, denen die Migranten, die das Turnier vorbereitet und durchgeführt haben, ausgesetzt waren, werden sie ein Erbe der Ausbeutung und Schande hinterlassen”, sagte Rothna Begum von HRW.

Auch Amnesty International in Deutschland formulierte in Person von Generalsekretär Markus N. Beeko einen eindringlichen Appell: „Auf beschämende Weise widersetzen sich FIFA und katarische Regierung bislang, den betroffenen Arbeiterinnen und Arbeitern die ihnen zustehende Entschädigung zukommen zu lassen. Solange die FIFA nicht Verantwortung für ihre international verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten übernimmt, wird diese WM in Katar in die Jahrbücher eingehen, als das Turnier, welches auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wurde – und dies in einem der reichsten Staaten der Erde.”

Begum fordert von der FIFA Abhilfe für Arbeiter

Das Endspiel am Sonntag falle auf den Nationalfeiertag Katars und den Internationalen Tag der Migranten. Dies sei „ein passender Zufall angesichts der unverzichtbaren Rolle” der Arbeitsmigranten, sagte Begum: „Das Mindeste”, was die FIFA tun könne, sei, den Beitrag der Arbeiter anzuerkennen und sich zu verpflichten, „all jenen Abhilfe zu schaffen, die misshandelt wurden und durch die Maschen gefallen sind”. Beeko ergänzte: „Im Fußball sollte nur der Ball mit Füßen getreten werden – nicht international verbriefte Menschenrechte.”


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Mehrere Menschenrechtsorganisationen fordern von der FIFA seit Mai Entschädigungszahlungen für Arbeiter, die nach der WM-Vergabe 2010 ums Leben gekommen sind, verletzt oder ausgebeutet wurden. Bislang hätten die FIFA und Katar „ungenaue und irreführende Behauptungen” darüber aufgestellt, dass die bisherigen Systeme in dem Emirat ausreichen.

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Der Entschädigungsfonds der katarischen Regierung (Workers’ Support and Insurance Fund) sei aber „auf Lohndiebstahl beschränkt” und der Zugang „mit zahlreichen Hindernissen behaftet”, schrieb HRW. Zudem befasse sich der Fonds nicht mit Verletzungen, Todesfällen am Arbeitsplatz oder Lohndiebstahl in den zehn Jahren vor der Einrichtung im Jahr 2020. (sid/yj)

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