Kameruns Nationaltrainer Rigobert Song
  • Er ist besonders glücklich darüber, sein Land bei der WM betreuen zu dürfen: Kameruns Nationaltrainer Rigobert Song
  • Foto: IMAGO / eu-images

Kamerun-Coach Song nach Schlaganfall bei WM: „Ich bin ein Wunder“

Rigobert Song ist sich über den Stellenwert seiner WM-Teilnahme bewusst. „Ich bin ein Wunder“, sagte der Nationaltrainer Kameruns. Am 2. Oktober 2016 war der damals 40-Jährige in seinem Haus nahe Yaoundé zusammengebrochen. Die Diagnose: Schlaganfall. Song wurde ins künstliche Koma versetzt, dann zu einer OP nach Paris ausgeflogen. Kurz vor Weihnachten meldete er sich in einem Interview mit der französischen Sportzeitung „L’Equipe“ in der Öffentlichkeit zurück. Und erklärte, er habe praktisch keine Folgeschäden.

„Ich bin wirklich von weit her zurückgekommen“, sagte der einst eisenharte Verteidiger, der unter anderem für den FC Liverpool und 2001/02 ein paar Monate für den 1. FC Köln gespielt hatte. Sein Glück sei gewesen, dass ihn ein Besucher gefunden habe. „Mein Blutdruck lag bei 25. Alles in meinem Kopf explodierte“, sagte er. „Zum Glück bin ich auf die Seite gefallen bin und meine Zunge hing heraus.“

WM: Rigobert Song will mit Kamerun ins Halbfinale einziehen

Sein erster Gedanke sei der an Marc-Vivien Foé gewesen. Seinen Mitspieler, der 2003 bei einem Länderspiel in Lyon auf dem Spielfeld starb.

Als er aus dem Koma erwachte, wog der zu Profizeiten 76 Kilogramm schwere Song noch 60 Kilogramm. „Ich war in einem komischen Zustand.“ Umso mehr weiß er zu schätzen, dass er sich heute gesund und fit fühlt und sein Heimatland bei der WM in Katar betreut. „Ich sehe vieles anders als früher“, sagte er: „Ich weiß, wie schnell sich Dinge ändern können. Aber das Leben ist wunderschön.“


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Sportlich hat Song seinen Traum klar geäußert. Er will mit Kamerun ins Halbfinale. Das wird nach dem 0:1 zum Auftakt gegen die Schweiz schwer. Doch Kämpfer Song bleibt unbeirrt. „Wir glauben an unseren Traum“, sagte er vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Serbien am Montag (11 Uhr/Magenta TV) ehe zum Abschluss Rekordweltmeister Brasilien wartet.

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Auf die Frage, ob er am Montag auch um seine persönliche Zukunft spielt, wich Song, dessen Vertrag ausläuft, aus. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Aber abgerechnet wird nach dem Turnier“, sagte er: „Ich denke, wir sollten nicht so viel daran denken, was passiert, wenn wir verlieren. Ich denke auch nicht darüber nach, was die Zukunft für mich bringt. Wenn das Turnier vorbei ist, haben wir genug Zeit, uns Gedanken zu machen.“ (aw/dpa)

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