Daniel Thioune
  • Daniel Thioune hat einen neuen Job.
  • Foto: WITTERS

Vor kurioser Kulisse: Darum ist HSV-Trainer Thioune die Tabellenführung egal

Nur ein Verein ist noch übrig. Lediglich der HSV hat in Liga zwei noch die Möglichkeit, den perfekten Start hinzulegen. Sechs Zähler nach zwei Partien – mit einem Sieg am Montagabend (ab 20.30 Uhr/Liveticker bei mopo.de) in Paderborn würden die Hamburger sich schon früh in der Saison an die Spitze der Zweitliga-Tabelle setzen.

Macht sich gut, so eine Tabellenführung, das wird jeder Fan des HSV unterschreiben. Weiß auch Daniel Thioune, doch die Sichtweise des Trainers unterscheidet sich naturgemäß von der seiner Anhänger.

Entsprechend zuckte der 46-Jährige mit den Achseln, als er vor der Abreise nach Paderborn auf die verlockende Ausgangslage angesprochen wurde. Ja ja, klar, der Gipfelsturm. „Die Tabelle zählt nur einmal im Jahr“, erklärte Thioune: „Am 34. Spieltag! Wenn ich dann da stehe, wäre es richtig gut.“ Nach dem zweiten Spieltag interessiere es ihn aber „herzlich wenig, ob ich auf Platz eins, zwei oder fünf stehe“.

Mit einem Sieg in Paderborn wäre der HSV früh auf Kurs

Thioune pfeift auf die Spitze und hat damit natürlich grundsätzlich Recht. Doch er wird wissen, dass nach dem Sieg gegen Düsseldorf (2:1) ein weiterer Erfolg für noch mehr Rückenwind sorgen dürfte. Siegt der HSV auch beim zweiten Bundesliga-Absteiger, wäre er Vorreiter der Liga und früh auf Kurs.

Wie heiß der Trainer darauf ist, die weiße Weste zu verteidigen, verdeutlichte er am Tage der Abreise nach Ostwestfalen. Die Zeiten, in denen abschließende Trainingseinheiten vor Spielen eher als Belastungssteuerung dienten, sind vorbei. 70 Minuten lang forderte Thioune seine Profis auf, Gas zu geben. Keine Spur von Schonung vor einer Partie.

Zuletzt unterlag der HSV im Mai 2019 1:4 in Paderborn

Der Coach hält die Spannung hoch. Weil er weiß, was sein Team erwartet. In der fast leeren Benteler-Arena (nur knapp 300 VIP-Gäste werden dabei sein) wurde in der Vergangenheit schon so manchem Gegner schwindlig. Dem HSV zuletzt im Mai 2019, als er mit 1:4 unterging – und am vorletzten Spieltag endgültig den Aufstieg verdaddelte. „Paderborn wird bei der Vergabe um die ersten Plätze eine gute Rolle spielen“, meint Thioune.

Ein Anspruch, dem auch der HSV gerecht werden will. Und die Voraussetzungen könnten besser nicht sein: Montagabend, Flutlicht, das schmeckt Hamburg wie kaum einem anderen Verein. Von seinen zwölf Montagsspielen gewann der HSV sechs, holte zudem vier Remis. Der siebte Streich würde ihn nun an die Spitze hieven. Sieht zumindest schick aus, da dürfte auch Thioune zustimmen.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp