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  • Mit roten Leuchtfackeln gedenken die Napoli-Fans an Diego Maradona.
  • Foto: imago images/ZUMA Wire

… und Armando macht ein Eigentor: Neapel zelebriert unglaubliche Party für Maradona

Rote Leuchtfackeln säumten das San-Paolo-Stadion von Neapel, das wohl schon bald Diego Maradonas Namen trägt. Tausende Tifosi feierten ihre Ikone, sangen „Ho visto Maradona“, legten Blumen und Trikots nieder, zündeten Kerzen an. Die Rücken der elf Profis, Nachfolger der verstorbenen Klub-Ikone, zierte beim stillen Gedenken vor dem Anpfiff die Nummer 10. Und irgendwie war Maradona an diesem bewegenden Abend der einzige Zuschauer.

Von der Videoleinwand schien der größte Spieler des Klubs auf die erste Partie des SSC Neapel nach der so bitter beklagten Todesnachricht herabzuschauen, beim 2:0 in der Europa League gegen HNK Rijeka war Maradona allgegenwärtig. Auf den Werbebanden stand nur: „Diego Armando Maradona“. Seine Lieder erklangen aus den Boxen. Und auch die Gedanken der Neapolitaner drehten sich ausschließlich um ihn.

Napoli-Trainer Gattuso: „Diego ist eine Legende und wird niemals sterben“

Seit der Nachricht vom Tod der argentinischen Ikone „herrsche eine betrübte Stimmung in der Stadt“, sagte Trainer Gennaro Gattuso: „Diego ist eine Legende und wird niemals sterben.“

Der Weltmeister von 2006 kennt Maradona gut, er hätte ihn allzu gerne als Spieler noch einmal getackelt, sagte er, ihm seine Form der Wertschätzung entgegengebracht. Nun kam ihm Größeres in den Sinn. „Wir hoffen, ihm etwas Wichtiges widmen zu können und eine Trophäe zu gewinnen“, sagte Gattuso: „In dieser Stadt haben wir zu viele Jahre davon gesprochen.“

Maradona verhalf Neapel zu nie wieder erlangten Ruhm

Napoli zählt seit Maradonas Abschied nicht mehr zu den Schwergewichten. Von 1984 bis 1991 hatte Maradona hier gespielt und dem SSC die ersten und einzigen Meistertitel 1987 und 1990 sowie einen Pokalsieg und den UEFA-Cup-Triumph 1989 beschert. Plötzlich spürte die Vesuv-Stadt eine völlig andere Wahrnehmung. Dank Diego.

Viele Kinder wurden nach Maradona benannt, auch Diego Demme, der früher in Leipzig und 2017 einmal für die deutsche Nationalmannschaft kickte und am Donnerstag betrübt zu Boden schaute, als er sich vor dem Spiel mit seinen Kameraden aufreihte.

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Demmes italienischer Vater war glühender Maradona-Fan, womöglich gilt das auch für Rijekas Linksverteidiger Armando Anastasio, geboren in Neapel. Ihm Unterlief ein Eigentor zur SSC-Führung (41.), der Mexikaner Hirving Lozano (75.) schoss den zweiten Treffer und blickte danach gen Himmel. (mp/sid)

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