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  • Giganten-Trio: Karl Miller (M.), Harald Stender und Walter Frosch (l.) haben den FC St. Pauli geprägt.
  • Foto: hfr

St. Pauli setzt (wieder) auf Tradition: Die Legenden sind zurück am Millerntor

Es tut sich eine Menge beim FC St. Pauli. Trainer Timo Schultz und Sportchef Andreas Bornemann basteln an einer Mannschaft, die eine Perspektive für die Zukunft hat. Gleichzeitig wird im Verein auch die Vergangenheit nicht vernachlässigt. Am Millerntor prangen riesige Porträts von verdienten Spielern – die Legenden sind zurück am Millerntor!

Mit der eigenen Vereinstradition hat man sich beim FC St. Pauli – abgesehen von den Machern des Museums in der Gegengeraden – in den vergangenen Jahren etwas schwer getan.

Klaus Thomforde (r.) ist im Gegensatz zu Hans-Jürgen Bargfrede ein Spieler der „Jahrhundertelf“.

Klaus Thomforde (r.) ist im Gegensatz zu Hans-Jürgen Bargfrede ein Spieler der „Jahrhundertelf“.

Foto:

hfr

FC St. Pauli tut sich mit früheren Erfolgen schwer

Nur einige Beispiele: 2015 wurden Fotos von herausragenden sportlichen Momenten (Bundesliga-Aufstiege, Siege gegen den HSV und FC Bayern) aus der Kabine entfernt.

Die Hamburger Künstlerin Stefanie Thiele (29) wurde in Bergstedt geboren, hat ihr Atelier in Uhlenhorst.

Die Hamburger Künstlerin Stefanie Thiele (29) wurde in Bergstedt geboren, hat ihr Atelier in Uhlenhorst.

Foto:

hfr

Später gab es mehrfach Aufregung über die Neuvergabe der eigentlich „geschützten“ Trikotnummern von Holger Stanislawski (21) und Fabian Boll (17), die ohne Absprache mit den Kiezgrößen neu vergeben wurden – das auch noch an Leihspieler wie James Lawrence und Matthew Penney, die mittlerweile wieder weg sind.

Holger Stanislawski und Fabian Boll: Ärger um ihre Rückennummern

Auch der jüngste Abschied von André Trulsen (24 Jahre im Verein, zuletzt als Co-Trainer) verlief – gelinde formuliert – suboptimal. Ähnlich erging es 2016 Boll. Der ging genervt, weil es keine adäquate Beschäftigung als Trainer für ihn gab. Längst ist er erfolgreicher Assistent beim Nordrivalen Holstein Kiel.

Schnee von gestern? Jedenfalls präsentiert der FC St. Pauli einige seiner besonderen Spieler jetzt eindrucksvoll unter dem Motto: „We are St. Pauli“. Übersetzt: Wir sind St. Pauli. Auf der Rückseite der Anzeigetafel prangt für alle Besucher gut sichtbar ein Banner von Karl Miller, Harald Stender und Walter Frosch.

Millerntor jetzt mit St. Pauli-Legenden geschmückt

Das Trio ist auch am Zaun vor dem Parkplatz an der Ecke Süd/Gegengerade zu sehen. Zudem sind die Köpfe von Spielern der Jahrhundertelf direkt daneben und auch über dem Eingang Haupt/Süd zu bestaunen.

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St. Paulis Marketing-Leiter Martin Drust: „Die Idee, die Spieler unserer Jahrhundert-Elf in dieser Weise künstlerisch darzustellen, entstand anlässlich des Vereinsjubiläums in diesem Jahr gemeinsam mit unserem Hauptsponsor congstar, der sich aber in der Darstellung dezent im Hintergrund hält, um den Fußballern die Bühne zu überlassen. Die Flächen, auf denen jetzt die Porträts zu sehen sind, lässt congstar in jedem Jahr neu von Künstler*innen der Millerntor Gallery gestalten.“

FC St. Pauli: Marketing-Leiter Drust erklärt Kunst-Aktion

Erstellt wurden die Porträts von Stefanie Thiele, die 2019 in der Millerntor Gallery eine Wand bemalt hatte. In ihrem Atelier in Uhlenhorst erzählte die 29-jährige Malerin abstrakter Kunst: „Normalerweise benutze ich Acrylfarben. In diesem Fall sind die Bilder aufgrund ihrer Größe für die Plakate auf dem iPad digital entstanden.“

Das Projekt, das von der Agentur „Grabarz XCT“ umgesetzt wurde, hat ihr viel Spaß gemacht. „Es ist immer schön, wenn man das Emotionale mit dem Praktischen, Herz und Kopf verbindet.“

Jahrhundertelf: Malerin Stefanie Thiele setzte die Helden in Szene

Zuvor habe sie zum Kicken keinen Draht gehabt, gesteht Malerin Thiele. Das sei durch ihre Zusammenarbeit mit St. Pauli anders geworden. „Die Leidenschaft, die Fans für Fußball haben, empfinde ich auch für meine Kunst.“ Wer ihre Bilder sieht, weiß, was sie meint.

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