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  • Benoit Paire wurde vor dem Start bei den Hamburg European Open positiv auf das Coronavirus getestet.
  • Foto: WITTERS

Zwei positive Tests: Am Rothenbaum: Corona-Wirrwarr um Benoit Paire

Corona-Wirrwarr um Benoit Paire: Seine Erstrundenpartie am Mittwochvormittag gegen Casper Ruud (Norwegen) musste der Franzose (ATP 24) nach nur 46 Minuten verletzungsbedingt abbrechen. Bei der anschließenden Pressekonferenz gestand er, in Hamburg positiv auf Covid-19 getestet worden zu sein: „Ich bin müde und will nur noch nach Hause.“

Es muss sich für Benoit Paire anfühlen wie ein endloses Fünf-Satz-Match: Es geht hin und her, ohne Gewissheit, wie es ausgehen wird.

Dr. Volker Carrero ist der Turnierarzt bei den Hamburg European Open.

Dr. Volker Carrero ist der Turnierarzt bei den Hamburg European Open.

Foto:

WITTERS

Nach der Ankunft in Hamburg fielen zwei seiner Corona-Tests nach eigener Aussage positiv aus – erst am Dienstag wurde er negativ getestet – und bekam von den Ärzten und Turnierleitung auf den letzten Drücker grünes Licht für einen Start am Rothenbaum.

Rothenbaum-Turnierarzt erklärt: Darum konnte Paire spielen

Turnierarzt Dr. Volker Carrero sagte: „Wir haben bei Benoit einen ersten Test am Freitagabend gemacht, der positiv ausfiel. Das Entscheidende: Er war nicht infektiös, also nicht ansteckend und hatte auch keine Symptome. Die Gesundheitsbehörde wurde informiert und gab am Sonnabend grünes Licht. Anhand der Datenlage war klar, dass er spielen darf. Wir haben vorab mit ihm gesprochen und versucht, ihm die Ängste zu nehmen.“ Im Spielerfeld gibt es laut Aussage des Turnierarztes keine weiteren Spieler, die bereits positiv getestet wurden.

Paire steckt in der Krise

Paire steckt seit Wochen in einem schwarzen Loch: Kurz vor dem Start der US Open im August 2020 wurde der 31-Jährige erstmals positiv getestet und verpasste das New Yorker Grand-Slam-Turnier. Vergangene Woche schnupperte er in Rom erstmals wieder Turnierluft – und verlor in Runde eins. Ob es noch die Nachwirkungen seiner Covid-19-Erkrankungen sind, die ihn am Rothenbaum zur Aufgabe zwangen, kann er nicht genau einschätzen. Der französische Bon Vivant, bekannt für seinen ausschweifenden Lebensstil und mentale Ausbrüche auf dem Platz, ist körperlich und mental ziemlich am Boden: „Ich bin sehr müde und will nur noch nach Hause. Das ist für mich kein Leben, es ist ein Alptraum. Es gibt so viele unterschiedliche Regeln, die ich nicht verstehe. Jede Nacht sitze ich im Hotelzimmer und bete, dass mein Corona-Test negativ ausfällt und ich auf den Tennisplatz darf. Ich möchte nur noch die Saison zu Ende bringen.“

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Ob er kommende Woche in Paris bei den French Open startet, ist mehr als fraglich: „Wenn der nächste Test negativ ausfällt, dann spiele ich. Ansonsten beende ich die Saison und fahre ich nach Hause zu meinem Hund und meiner Familie und versuche, das Leben wieder zu genießen. Für mich kann es so nicht weitergehen. Wenn ich mit den anderen Spielern spreche, dann sagen alle, dass sie müde sind. Niemand versteht die Regeln, überall sind sie anders. Ich will nicht, dass mein Leben nur aus Netflix und Playstation besteht.“

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