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Der Hamburger Marathonläufer Benjamin Franke schreit im Ziel des Hamburg-Marathons seine Freude heraus
  • Bestzeit! Der Hamburger Benjamin Franke rannte beim Heim-Marathon zum persönlichen Rekord - ohne Uhr am Handgelenk.
  • Foto: WITTERS

Echter Brüller: Hamburger Marathon-Meister rennt ohne Uhr zum Rekord!

Als er die Ziellinie beim 38. Haspa Marathon Hamburg überquert hatte, brüllte er seine Freude heraus, reckte die Fäuste empor. Dann sank er auf die Knie, faltete die Hände, hielt einen Moment inne, brüllte erneut und schließlich breitete sich ein strahlendes Lächeln über das ganze Gesicht aus. „Einfach geil!“, jubelte Benjamin Franke. „Mega!“ Es war perfekt gelaufen für ihn bei seinem Heimspiel. Trotz eines dramatischen Zwischenfalls auf der Strecke – und mit einem ganz besonderen Trick.

Hamburger Meister. Dazu eine neue persönliche Bestzeit. 2:25:16 Stunden zeigte die offizielle Uhr nachdem er den letzten Schritt der 42,195 Kilometer hinter sich gebracht hatte. Seine Laufuhr zeigte gar nichts an – er hatte nämlich gar keine am Handgelenk!

38. Haspa Marathon: Benjamin Franke Hamburger Meister

„Es war mein 20. Marathon und ich wollte unbedingt Hamburger Meister werden“, erzählte Franke nach seinem Rekordlauf. „Ich wusste: wenn ich eine bestimmte Zeit laufen will, dann mache ich mich nur verrückt, und ich wusste, dass bei den warmen Temperaturen mein Puls doll ansteigen könnte. Also habe ich überlegt, was ich an Stress reduzieren kann. Da habe ich mich dann entschieden, ohne Uhr zu laufen.“

Der 34-Jährige hatte sich im Vorfeld mit anderen Läuferinnen und Läufern zu einer Gruppe mit ähnlichen Best- und angepeilten Zielzeiten zusammengetan. „Ich wusste, dass ich eine gute Tempo-Gruppe habe und nachher einfach ein bisschen aufs Gefühl achten muss“, berichtete Franke, der für das Laufteam Haspa Marathon Hamburg startet.

Franke läuft ohne Uhr zur persönlichen Bestzeit

Ungewohnt war es schon, erstmals einen Marathon ohne Profi-Pulsuhr am Handgelenk zu rennen. Hat es ihn nicht nervös gemacht, zwischendurch nicht kontrollieren zu können, wie er in der Zeit liegt? Im Gegenteil.

„Es war herrlich!“, schwärmte Franke, der insgesamt auf Platz 25 bei den Männern landete. „Man hatte viel weniger zu tun, war nicht so hektisch. Andere in der Gruppe hatten die Zeit im Blick. Dadurch war ich etwas freier im Kopf.“

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Einen Schreckmoment musste er auf halber Strecke überstehen. Franke war in der gleichen Gruppe unterwegs wie die beste deutsche Starterin Katharina Steinruck (34), Tochter der deutschen Lauf-Legende Katrin Dörre-Heinig. Er kennt ihren Vater und Trainer Wolfgang Heinig. „Wir haben uns dann zusammengetan.“

Crash mit Tisch von Katharina Steinruck – Franke dabei

Aus nächster Nähe erlebte Franke mit, wie Steinruck mit voller Wucht gegen einen Verpflegungstand rannte, schwer stürzte und unter Schmerzen und Tränen das Rennen aufgeben musste. Er hatte ihr zunächst aufgeholfen. „Es tut mir so leid für sie. Sie war richtig gut drauf“, sagte Franke sichtlich bewegt und den Tränen nahe.

Schnellste Hamburgerin war Christiane Lenertz (3:12:57).

Als erste deutsche Frau kam Rabea Schöneborn nach 2:35:07 Stunden ins Ziel, profitierte davon, dass Steinruck und auch Kristina Hendel das Rennen nicht hatten beenden können.

Rabea Schöneborn und Sebastian Hendel beste Deutsche

Bester Deutscher war Sebastian Hendel, Ehemann von Kristina Hendel, der mit 2:08:51 Stunden für ein starkes Resultat sorgte – Platz zehn und eine deutliche Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit (2:10:14) sowie Rang neun in der ewigen deutschen Bestenliste im Marathon.

Der Chef des Hamburg-Marathons, Frank Thaleiser, zog ein „positives Fazit“ der 38. Auflage, die mit 38.000 Teilnehmenden auf der klassischen Strecke, Halbmarathon, Staffel-Rennen und Kinderlauf einen neuen Rekord verzeichnete.

Drei Marathonis müssen ins Krankenhaus

Mit den Siegerzeiten der Elite – der Kenianer Bernard Kiprop Koech in 2:04:24 Stunden und Landsfrau Irine Cheptai in 2:18:22 – war er angesichts der Umstände sehr zufrieden. „Es waren schwierige Bedingungen, nicht nur für die Topläufer, auch für die Hobbyläufer“, sagte Thaleiser zu den Temperaturen, die am späten Vormittag und Mittag vielen Teilnehmenden zu schaffen machten.

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Zwei Athleten des Elite-Feldes mussten mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus, zudem brach eine weitere Person wenige Kilometer vor dem Ziel zusammen und musste mit dem Notarztwagen in die Klinik gebracht werden. Nähere Informationen dazu liegen bislang nicht vor.

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