„Unwirklich“: Dieser Nobody feiert die wohl größte Überraschung der Tennis-Geschichte
Außenseitersieg im Familienduell: Der Monegasse Valentin Vacherot hat seine unglaubliche Erfolgsserie auch im Endspiel des ATP-Masters von Shanghai fortgesetzt. Die Nummer 204 der Weltrangliste bezwang im „Millionen-Match“ seinen favorisierten Cousin Arthur Rinderknech aus Frankreich mit 4:6, 6:3, 6:3 und sorgte für einen der größten Überraschungserfolge der Tennisgeschichte.
„Ich habe keine Ahnung, was hier gerade passiert“, sagte Vacherot: „Heute gibt es zwei Sieger, eine ganze Familie hat gewonnen. Und für das Tennis ist diese Geschichte unwirklich.“
Vacherot hätte es ursprünglich nicht mal in die Quali geschafft
Als Nachrücker war Vacherot in die Qualifikation gerutscht, kam Runde um Runde weiter. Im Halbfinale besiegte der 26-Jährige den allerdings sichtlich von Rückenproblemen gehandicapten Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic und erreichte als am schlechtesten gerankter Spieler überhaupt ein Masters-Finale. In diesem feierte er seinen ersten Turniersieg – und gewann in den Tagen von Shanghai fast doppelt so viel Preisgeld (1,12 Millionen Dollar) wie in seiner bisherigen Profikarriere (594.077). In der am Montag erscheinenden Weltrangliste macht Vacherot einen Satz um 164 (!) Positionen auf Rang 40.
Der geschlagene Rinderknech, der im Turnierverlauf zum zweiten Mal binnen weniger Monate die deutsche Nummer eins Alexander Zverev geschlagen hatte, klettert auf das Karriere-Hoch von Platz 28 – wartet mit 30 Jahren aber weiter auf seinen ersten Turniererfolg auf der Tour. Trösten kann er sich mit 597.890 Dollar Preisgeld.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Tennis-Hoffnung und deutsches Supertalent vor doppelter Sensation
Dass sie dieses Finale gegeneinander bestreiten würden, sei „eine Vorstellung, die aus dem Nichts entstanden ist“, sagte Rinderknech nach seinem Halbfinalerfolg gegen den früheren Weltranglistenersten Daniil Medvedev. In der Whats-App-Familiengruppe brummte es, als beide die Runde der besten acht erreicht hatten – und schon das war eine dicke Überraschung. „Ab dem Viertelfinale haben wir wirklich angefangen zu träumen“, bekannte Rinderknech. Im Endspiel durfte er selbst aber nur einen Satz lang träumen, dann spielte der Underdog wieder groß auf. (sid/mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.