Hamburger Tennis-Hoffnung und deutsches Supertalent vor doppelter Sensation
2023 hatte sie die Herzen der deutschen Tennis-Fans erobert. Die Hamburgerin Noma Noha Akugue war bei ihrem Heim-Turnier am Rothenbaum sensationell ins Finale eingezogen, in dem sie der Niederländerin Arantxa Rus unterlag. Die Folge waren große Erwartungen an die damals 19-Jährige. Zu große Erwartungen, wie sich herausstellen sollte. In dieser Woche aber lebt Noha Akugue endlich wieder ihren Traum.
Völlig überraschend steht die Spielerin vom Club an der Alster im Doppel-Finale des WTA-Turniers auf Mallorca. Noha Akugue hatte mit ihrer Doppel-Partnerin Mariella Thamm eine Wildcard erhalten, wäre also aufgrund der Weltranglistenposition gar nicht qualifiziert gewesen. Nach einem Zittersieg im Viertelfinale (10:8 im Match-Tiebreak) profitierte das deutsche Duo anschließend vom verletzungsbedingten Rückzug ihrer Halbfinal-Gegnerinnen Mayar Sherif (Ägypten) und Tamara Zidansek (Slowenien). Im Finale treffen Noha Akugue und Thamm am Samstag auf das tschechische Duo Jesika Maleckova/Miriam Skoch.
Noma Noha Akugue spielt an der Seite von Supertalent Mariella Thamm
Noha Akugues Partnerin gilt übrigens als größtes deutsches Tennis-Talent. Thamm, die am 21. August 16 Jahre alt wurde, steht im Live-Ranking der WTA auf Platz 553. Das Besondere daran: Keine einzige Spielerin, die jünger ist als sie, steht in der Weltrangliste vor dem Supertalent, das aus Stuttgart stammt und in Frankfurt die elfte Klasse besucht.
Wie hart der Weg ganz weit nach oben sein kann, wird Noha Akugue ihr auf Mallorca erzählen können. Nach ihrem Erfolg in Hamburg hatte die Linkshänderin am Sprung zur Weltklasse geschnuppert. In der Weltrangliste stand sie damals auf Platz 142, es blieb bis heute die beste Platzierung der gebürtigen Reinbekerin, die in diesem Jahr beim Rothenbaum-Turnier zwar unterstrich, dass sie mit deutlich besser gerankten Spielerinnen mithalten, diese aber zu selten besiegen kann. In der ersten Runde in Hamburg verlor Noha Akugue im Tiebreak des dritten Satzes gegen die spätere Finalistin Anna Bondar (Ungarn).
Das könnte Sie auch interessieren: Vorwürfe von Zverev: Turnier-Chefs bevorzugen Alcaraz und Sinner!
Im August fiel sie in der Weltrangliste bis auf Platz 438 zurück. Nun aber zeigt die Formkurve wieder nach oben. Vor sieben Wochen gewann Noha Akugue ein Turnier in der niederländischen Kleinstadt Oldenzaal. Und nun läuft es auf Mallorca nicht nur im Doppel gut für die inzwischen 21-Jährige. Im Mallorca Country Club in Santa Ponsa erreichte sie erstmals in diesem Jahr bei einem WTA-Turnier im Einzel das Viertelfinale. In dem trifft sie am Freitagmittag auf die Serbin Lola Radivojevic. Würde sie das Match gewinnen, gäbe ihr das einerseits Rückenwind für das Doppel-Finale, andererseits aber auch in der Weltrangliste so viele Punkte, dass sie sich von ihrem aktuellen Platz (363) um mehr als 50 Plätze wieder nach vorne schieben würde.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.