Sinners Doping-Sperre endet: „Die anderen Spieler sahen mich anders an“
Drei Monate musste Jannik Sinner wegen seiner positiven Dopingprobe aussetzen. Mit seiner Rückkehr hält der Weltranglistenerste alle Trümpfe in der Hand.
Auf dem Werbeplakat des Masters in Rom jubelt Jannik Sinner schon wieder völlig unbeschwert. Mit dem Slogan „Tempel der Champions“ werben die Veranstalter für ihr Topevent in der italienischen Hauptstadt – und natürlich mit dem Nationalhelden, der nach abgesessener Dopingsperre im Foro Italico auf die große Bühne zurückkehrt. Sinners Aussichten mit dem Ende des dunklen Kapitels sind exzellent.
Kritik von Serena Williams
„Ich freue mich sehr darauf, in Rom auf den Platz zurückzukehren“, sagte der dreimalige Grand-Slam-Champion:„Es gibt keinen besseren Ort dafür.“ Den 23-Jährigen, der nach zwei positiven Tests auf das Steroid Clostebol seine unfreiwillige Pause am Sonntag beendet haben wird, erwartet eine „königliche Rückkehr“, wie es die Gazzetta dello Sport fasste: „Ganz Rom, ganz Italien, erwartet ihn mit Herzklopfen.“
Auch aus Spielerkreisen hat er wohl nichts zu befürchten. Das anfangs spürbare Rumoren in der Szene hat sich ein gutes Stück gelegt, wenn auch noch nicht komplett. Es gibt noch immer auch kritische Äußerungen wie zuletzt von Serena Williams, die den Vorwurf der Besserbehandlung aufnahm. Die Ikone sagte dem Time Magazine, sie hätte in der gleichen Situation „20 Jahre bekommen. Lasst uns ehrlich sein, man hätte mir die Grand Slams weggenommen.“
Zuspruch von Rafael Nadal
Sinner weist derartige Kritik zurück und gab zuletzt einen Einblick, wie sehr ihm die Situation zugesetzt habe. „Ich fühlte mich in der Umkleidekabine nicht wohl, die anderen Spieler sahen mich anders an“, sagte er dem TV-Sender Rai zu seinen Empfindungen bei den Australian Open, die er dennoch gewann.
Sinner wusste auch stets prominente Fürsprecher auf seiner Seite. „Ich glaube zu 100 Prozent, dass Jannik unschuldig ist. Ich denke überhaupt nicht, dass Jannik etwas tun wollte, was nicht erlaubt ist“, sagte Rafael Nadal zuletzt bei CNN.
Sinners Argumentation, das Medikament sei unabsichtlich bei einer Behandlung durch seinen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt, folgte ja letztlich auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), mit der er einen Vergleich schloss.
Sinner kommt Topfit nach Hamburg
Entsprechend kurz fiel die Zwangspause aus, die sportlich kaum ins Gewicht fiel. Sinner verpasste weder ein Grand-Slam-Turnier noch wurde er vom Thron in der Weltrangliste gestoßen. Viel zu wechselhaft fielen die Leistungen von Alexander Zverev und Carlos Alcaraz aus, die ihre Körper weiter den hohen Belastungen aussetzten.
Sinner selbst kehrt dagegen ausgeruht zurück, wird nach Rom noch in Hamburg aufschlagen und dürfte dann bereit sein für den spannenden Tennissommer mit den French Open und Wimbledon.
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Bei diesen beiden Jahreshighlights hat der Ausnahmekönner noch nicht triumphieren können. Schon in Rom wird er zeigen wollen, dass mit ihm nach dem Karriereeinschnitt direkt wieder zu rechnen ist.(sid/abl)
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