Alexander Zverev und Jannik Sinner nach dem Finale des Australien Open

Seit seiner Finalniederlage gegen Jannik Sinner bei den Australian Open befindet sich Alexander Zverev in einem Formtief. Foto: imago images / Hasenkopf

In Sinners Schatten zur Grand-Slam-Form? Zverev spricht sich Mut zu

Die French Open rücken näher, und Alexander Zverev sucht nach seiner Form. Keine guten Aussichten für Paris – zumal am Montag der Überflieger der Tennistour zurückkehrt. So schnell Alexander Zverev Madrid verließ, so schnell verschwand er auch aus den internationalen Schlagzeilen. Die Tenniswelt dreht sich immer weiter, die Blicke richten sich bereits auf die spannendste Geschichte dieser Tage: die Rückkehr des italienischen Überfliegers Jannik Sinner. Wer hat da noch Zeit für einen Achtelfinal-Verlierer aus Deutschland?

Für Zverev bringt das Ende der dreimonatigen Dopingsperre des Weltranglistenersten am Sonntag eine bittere Erkenntnis mit sich: Sein Ziel, Sinner abzulösen, hat er klar verfehlt, 1645 Punkte beträgt sein Rückstand auf den Branchenführer. Sinners Comeback beim Masters in Rom bietet Zverev aber auch eine Chance: Im Schatten der Nummer eins kann er sich auf das Wesentliche besinnen.

Und das heißt: Formaufbau in Richtung der French Open. Bis zum Beginn des Sandplatzturniers in Paris, das Zverev als beste Option für seinen ersehnten Grand-Slam-Titel auserkoren hat, wird die Zeit allerdings knapp. Am 25. Mai geht es in Roland Garros los, auf Zverevs Turnierplan steht nur noch Rom als Generalprobe. Im Foro Italico muss er an seinem angekratzten Selbstvertrauen arbeiten.

Im Madrid war Schluss gegen Angstgegner Cerúndolo

Die Erklärung nach dem frühen Aus in Madrid klang nicht sonderlich überzeugend, eher so, als müsse er sich selbst Mut zusprechen. „Alles in allem habe ich das Gefühl, dass sich mein Spiel verbessert, und ich habe das Gefühl, dass in meinem Spiel nicht allzu viel falsch läuft“, sagte Zverev nach dem 5:7, 3:6 gegen den argentinischen Sandplatzspezialisten Francisco Cerúndolo.

Drei Matches hat er gegen Cerúndolo gespielt, alle drei verloren. Jemanden, der sich stets auf Augenhöhe mit den Champions Carlos Alcaraz, Novak Djokovic oder Jannik Sinner sieht, sollten solche Niederlagen schmerzen, auch wenn Cerúndolo auf Sand sicher zu den unangenehmeren Aufgaben gehört. Doch Zverev will mehr, er kann mehr, nur ist ihm das Selbstverständnis abhanden gekommen.

Sinner dachte ans Karriereende

Und das ausgerechnet in Sinners Zwangspause. Der 23-Jährige kehrt in der kommenden Woche in seiner Heimat zurück auf die Tour, ausgeruht und mit der Rückendeckung eines Superstars: Rafael Nadal hält Sinner „zu 100 Prozent“ für „unschuldig“. Sinner selbst erklärte sich im italienischen Fernsehen bei Rai, gestand Gedanken an ein vorzeitiges Karriereende – und greift nun wieder an.

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Zverev (28) ist damit wieder die Nummer zwei, der Herausforderer, in der Form von Madrid auch ein Außenseiter. Eine Rolle, die ihm in den vergangenen zwei Jahren lag: 2023 kam er aus seiner langen Verletzungspause zurück und in Paris bis ins Halbfinale. Im Vorjahr gewann er nach seinem Achtelfinal-Aus in Madrid den Titel in Rom und war im Finale von Roland Garros nicht weit vom Triumph entfernt.(sid/abl)

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