Andreas Wellinger fasst sich enttäuscht an den Helm

Ist zurzeit noch der Beste in einem total enttäuschenden deutschen Team: Andreas Wellinger Foto: IMAGO/Eibner

Sie fluchen und zerfleischen sich: Absturz der Skispringer geht ungebremst weiter

Auch in den USA geht es für die deutschen Skispringer nicht aufwärts. Beim Sieg des Norwegers Johann Andre Forfang landet Andreas Wellinger auf Platz 16.

Andreas Wellinger schüttelte fassungslos den Kopf und schlug seine Ski gegen den Helm, seine Kollegen suchten fluchend nach Erklärungen: Die deutschen Skispringer sind in Übersee untergegangen und stecken zweieinhalb Wochen vor WM-Beginn tief in der Krise. Beim Weltcup in Lake Placid war Wellinger als 16. bester Deutscher – schlechter waren die DSV-Adler auf einer Großschanze zuletzt vor 14 Jahren.

Norweger Forfang siegt vor Hörl und Tschofenig

„Gerade nervt es mich extrem“, sagte der zweimalige Olympiasieger Wellinger in der ARD, nachdem er beim Sieg des Norwegers Johann Andre Forfang wieder weit hinterhergeflogen war: „Im Skispringen ist vieles nicht greifbar. Etwas zu erklären, ist das eine. Das dann umzusetzen, etwas anderes. Ich muss mir wieder die Leichtigkeit erarbeiten.“



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Andere besitzen vor der WM in Trondheim (ab 26. Februar) diese Leichtigkeit: Forfang siegte mit Sprüngen auf 130,5 und 121,0 Meter (259,5 Punkte), für Norwegen war es der erste Sieg seit über einem Jahr. Knapp hinter Forfang lagen die Österreicher Jan Hörl (256,6) und Daniel Tschofenig (255,0), der Sieger der Vierschanzentournee.

Schlechtestes Weltcup-Ergebnis seit Dezember 2010

In Abwesenheit des fünfmaligen Saisonsiegers Pius Paschke, der nach einer Pleitenserie in der Heimat geblieben war, im Olympiaort von 1932 und 1980 war Wellinger noch der klar beste DSV-Adler. Nach dem ersten Durchgang auf der Schanze, auf der er 2023 seine sechsjährige Siegflaute beendet hatte, war er Elfter, fiel dann aber noch deutlich zurück.

Weiter hinten platziert war ein bester deutscher Skispringer im Weltcup abseits von Flugschanzen zuletzt im Dezember 2010 in Lillehammer, als Michael Neumayer 19. wurde. Zwei Wochen später kam Stephan Hocke in Engelberg wie nun Wellinger auf Platz 16.

Raimund, Geiger und Leyhe nicht einmal in den Top 20

Bei den weiteren Deutschen hinter Wellinger herrschte wieder einmal Frust pur. Philipp Raimund als 21., Karl Geiger als 24. und Stephan Leyhe als 26. blieben erneut weit hinter ihren Fähigkeiten und Ansprüchen zurück. Felix Hoffmann verpasste als 31. den zweiten Durchgang.

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„Ich habe irgendwie das Gefühl verloren. Dann fliegt es nicht und dann ist es scheiße“, sagte Raimund. Und auch Geiger sah wieder „einen Schritt zurück, das ist ziemlich bitter. Es ist gerade ein saumühsamer Prozess für das gesamte Team“. Bis Trondheim braucht es nun ein kleines Wunder. Vielleicht findet ja Paschke daheim die Lösung. (sid/mp)

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