„Sehr emotional“: Drama um junge Hamburgerin am Rothenbaum
Sie war so nah dran an ihrem nächsten Rothenbaum-Wunder. Am Ende aber hatte Noma Noha Akugue die Fans auf dem Center Court zwar begeistert, war für ihren enormen Kampfgeist aber nicht belohnt worden. Nach genau drei Stunden verlor die Sensations-Finalistin des Jahres 2023 gegen die ungarische Titelverteidigerin Anna Bondar 4:6, 6:3, 6:7 (3:7).
Wie sehr die 21-jährige Hamburgerin an der Niederlage zu knabbern hatte, war ihr eine knappe Stunde nach dem Match anzusehen, wenngleich sie andere Worte zu transportieren versuchte. Sie könne „auf jeden Fall sehr viel Positives“ aus dem Match mitnehmen, sagte sie. Doch die Mimik verriet, dass es Zeit brauchen könnte, bis dem wirklich so ist.
Noha Akugue wird von Managerin und Brüdern getröstet
Nach einem 1:5-Rückstand im dritten Satz war Noha Akugue zurückgekommen, beim Stand von 5:6 hatte sie mit ihrem beherzten Spiel zwei Matchbälle abwehren können, im Tiebreak kam sie nach 0:5 wieder auf 3:5 heran, das alles aber nützte letztlich wenig. „Nach dem Match war ich sehr emotional“, gab die Weltranglisten-252. zu. Ihre Managerin Nadine Raidt sei die erste gewesen, die ihr in den Katakomben Trost spendete, sie in den Arm nahm. „Und meine Brüder waren auch da, das hat mir so ein bisschen die Traurigkeit genommen.“
Bleibt zu hoffen, dass sie die Niederlage, bei der die Fans ein gutes Gespür bewiesen und ihre starke Leistung stimmungsvoll feierten, nicht weiter zurückwerfen wird. In der Weltrangliste wird sie mindestens 32 weitere Plätze nach hinten purzeln, die nackten Zahlen werden damit für sie die schlechteste Platzierung seit Oktober 2022 ausweisen. Einerseits. Anderseits hat Noha Akugue gezeigt, dass sie mithalten kann mit einer Spielerin, die auf Platz 77 steht und schon in den Top 50 stand.
Noha Akugues nächste Station heißt Horb am Neckar
Auch in diese Regionen vorzustoßen, das wird das Ziel der jungen Frau bleiben, die so viel Talent und Kämpferherz mitbringt, dass ihr das zweifellos zuzutrauen ist. Um dahinzukommen, muss sie nun aber wieder ein paar Schritte zurückgehen. In der kommenden Woche heißt das: Horb am Neckar. In der Kleinstadt vor den Toren Stuttgarts spielt Noha Akugue ein Turnier, bei dem es 35 Weltranglistenpunkte zu gewinnen gibt.
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In Hamburg geht es um 250 Punkte, vor allem aber um Träume. Ein solcher erfüllte sich für Noha Akugue 2023 und ein solcher platzte für sie an diesem Dienstagnachmittag.
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