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Handballer Lemgo Lippe und Schiedsrichter
  • Bei strittigen Szenen sollen Schiedsrichter in der Handball-Bundesliga künftig die Möglichkeit bekommen, auf Videobeweise zurückzugreifen.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Regel-Revolution: Kommt der Videobeweis nun auch in der Handball-Bundesliga?

Zwei Minuten? Rote Karte? Tätlichkeit? Die leidigen Diskussionen über strittige Schiedsrichterentscheidungen im Handball dürften bald der Vergangenheit angehören. Die Bundesliga plant zur neuen Saison die Einführung des Videobeweises.

„Ich gehe davon aus, dass es beschlossen wird“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID und bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“. Zurzeit werde alles für die Mitgliederversammlung im Sommer vorbereitet, auf der der flächendeckende Einsatz der neuen Technik durchgewunken werden soll.

Handball-WM als Vorbild für Einführung des Videobeweises

Vorbild ist die WM im Januar in Schweden und Polen. Dort hatte das technische Hilfsmittel ganz hervorragend funktioniert. Schiedsrichter machten von der Möglichkeit, harte Fouls, Zeitstrafen oder Rote Karten zu überprüfen, regelmäßig Gebrauch – und trugen damit maßgeblich zur besseren Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen bei. Bei Spielern, Trainern und Zuschauern. „Das war der Idealfall“, sagte HBL-Funktionär Andreas Wäschenbach und sprach von einem „absoluten Mehrwert“.


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Im Gegensatz zum Fußball soll es gemäß der HBL-Pläne im Handball keinen (Keller-) Assistenten geben. Die beiden Schiedsrichter entscheiden selbst, ob sie sich eine undurchsichtige Szene auf dem Monitor noch einmal anschauen – und fällen innerhalb weniger Sekunden ein Urteil. So war es bei der WM, so soll es künftig auch in der Liga geschehen. Auch vermeintliche Kopftreffer bei Torhütern können überprüft werden oder Aktionen, die Rudelbildungen zur Folge haben.

Wie im American Football: Trainer sollen Beweis anfordern können

„Dieser Schritt ist nicht nur wichtig, er ist auch überfällig“, sagte Jürgen Schweikardt, Geschäftsführer des TVB Stuttgart den beiden Stuttgarter Zeitungen: „Der Videobeweis trägt absolut zur Fairness bei.“ Entscheidend dürfte nun sein, dass die Technik an allen 18 Erstligastandorten installiert werden kann. Die HBL möchte den Unparteiischen für deren Entscheidungsfindung bis zu vier oder fünf verschiedene Kameraeinstellungen bieten.

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Im Zuge dieser Planungen ist eine weitere Neuerung in der Diskussion. Denn Wäschenbach, der bei der Liga für die Spielorganisation zuständig ist, und Schweikardt können sich vorstellen, Trainern einmal pro Partie oder einmal pro Halbzeit die Möglichkeit zu gewähren, den Videobeweis zu fordern – nach dem Vorbild des American Football. Aufschluss über die Sinnhaftigkeit einer solchen Regel könnten die Finalturniere in der Champions League geben, bei denen diese Neuerungen im Juni bei den Frauen (in Budapest) und Männern (in Köln) wohl getestet werden. (aw/sid)

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