x
x
x
Deutschlands Handballnationalspieler Renars Uscins wirft wuchtig auf Tor
  • Mutig und wuchtig: DHB-Youngster Renars Uscins spielte gegen Dänemark groß auf.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Nobody sticht Weltstars aus: Renars Uscins wird zum heimlichen Star der Handball-WM

Nein, nicht der dreimalige Welthandballer Mikkel Hansen. Auch nicht der derzeit wohl beste Spieler der Welt und wahrscheinliche MVP dieser EM, Mathias Gidsel. Und auch nicht der deutsche Keeper-Gigant Andreas Wolff. Die Wahl zum „Player of the Match“ nach dem packenden Halbfinale bei der Handball-EM zwischen Gastgeber Deutschland und Weltmeister Dänemark (26:29) vor 20.000 Fans in der Halle und zehn Millionen Menschen vor den TV Schirmen fiel auf einen, der im internationalen Handball noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Renars Uscins war der Überraschungsmann – und ist einer der Hoffnungsträger für die Zukunft. Ein Name, den man sich merken sollte.

Ziemlich cool wirkte der Rückraumspieler am Morgen nach seinem größten Spiel seiner noch jungen Karriere auf der größten Bühne gegen einige der größten Stars des Handballs. Beim großen Medien-Tag für alle vier noch im Turnier befindlichen Mannschaften in der Kölner Arena richtete der 21-Jährige den Blick schon wieder nach vorn.

Renars Uscins will mit Bronze etwas „Großes erreichen“

„Einmal schlafen, Videos gucken und dann wird über ein neues Ziel gesprochen. Das heißt jetzt Bronze“, sagte Uscins mit dem Fokus auf das Spiel um Platz drei am Sonntag (15 Uhr, ARD und Dyn) gerichtet. Das DHB-Team könne gegen Schweden mit der Unterstützung des Publikums „etwas Großes erreichen“.

Ein großes Spiel hatte er im Halbfinale gemacht – für das er eigentlich gar nicht in einer tragenden Rolle eingeplant gewesen war. Doch nach der kurzfristigen Abreise von Kai Häfner (laut DHB „aus privaten Gründen“) war Uscins, der U21-Weltmeister, plötzlich die Nummer eins im rechten Rückraum und stand bei Anwurf in der ersten Sieben.

Furchtlos und furios legte der Youngster los. Mit Mut, Druck, Wucht. Erzielte in der vom deutschen Team überragenden ersten Halbzeit vier Tore, war nach 60 Minuten mit fünf Treffern bester DHB-Schütze, wurde anschließen etwas überraschend zum Spieler des Spiels gekürt. Bei der Wahl stach er die Weltstars aus.

Uscins hat es „genossen“ – Lob von Bundestrainer Gislason

„Ich habe es richtig genossen“, berichtete der in Lettland geborene 1,89-Meter-Mann über das bislang größte Spiel seines Lebens. „Das hat Spaß gemacht, da spielt man sich dann plötzlich in einen richtigen Flow.“ Sein Talent hat er übrigens von seinem Vater Armands Uscins, ehemaliger Handball-Nationalspieler für Lettland. 

Es war eine beeindruckende Leistung von Uscins Junior, der bei der TSV Hannover-Burgdorf unter der Regie des ehemaligen Bundestrainers Christian Prokop spielt, insbesondere angesichts der besonderen Umstände, des Gegners und der Bedeutung des Spiels.

Ein Sonderlob gab es vom Bundestrainer: „Renars hat eine super-starke erste Halbzeit gespielt. Er hat Mut gehabt und seine Qualität gezeigt. Es war ein sehr starkes Spiel von ihm“, betonte Alfred Gislason.

Fragezeichen bei Kai Häfner: Kehrt er zum Team zurück?

Gut möglich, dass Uscins auch im Spiel um Platz drei gebraucht wird und wieder eine mindestens stabile Leistung des jungen Linkshänders gebraucht wird. „Ich weiß immer noch nicht, ob Häfner zurückkommt oder nicht“, bekannte Gislason am Samstagvormittag.

Das könnte Sie auch interessieren: „Wir haben nicht geliefert“: Knorr entschuldigt sich bei den Fans – und seiner Oma

Klar ist: Uscins ist die Zukunft im rechten Rückraum der DHB-Auswahl, nicht alleine, aber er wird auf dieser Position in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Häfner ist 34 Jahre alt, wird im Juli 35. Positionskollege Christoph Steinert ist ebenfalls 34. Beide werden bei der Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland zu alt sein. Renars Uscins aber wird dann, so ist die Hoffnung, gerade erst in seine besten Jahre kommen.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp