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Bei der WM treffen die deutschen Hockey-Damen erneut auf die Niederlande – das letzte Duell ist erst wenige Tage her.
  • Bei der WM treffen die deutschen Hockey-Damen erneut auf die Niederlande – zuletzt kassierten die „Danas“ in Hamburg zwei Niederlagen.
  • Foto: IMAGO/Tischler

WM als Klimakiller: Hockey-Bundestrainer schüttelt Kopf

Vom 1. bis zum 17. Juli duelliert sich die Weltelite der Hockey-Damen bei der WM in Spanien und den Niederlanden. Dass das Turnier in zwei Ländern, die nicht benachbart sind, stattfindet, stimmt den deutschen Nationaltrainer Valentin Altenburg nachdenklich. Auch sportlich gesehen wartet bei der WM eine Herausforderung auf die „Danas“.

Zum ersten Mal überhaupt teilen sich zwei Länder die Hockey-WM der Damen. Für die teilnehmenden Teams heißt das: mehr organisatorischer Aufwand, längere Reisezeiten – und mehr Flugkilometer. „Dass wir so ein Turnier in zwei Ländern ausrichten, macht mir große Sorgen“, sagt Bundestrainer Valentin Altenburg.

Hockey-WM: Bundestrainer Altenburg sorgt sich um Klima

Sportlich sei das nicht ideal, zumal sich die möglichen Reisen zwischen den mehr als 1500 Kilometer voneinander entfernten Spielorten Amstelveen und Terrassa erst im laufenden Turnier ergeben. Und dann plagt Altenburg noch ein nicht-sportliches Thema: „Wir wissen zu viel über den menschengemachten Klimawandel, als dass wir das guten Gewissens unterstützen können.“


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Jede Mannschaft müsse einen Weg finden, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, findet Valentin Altenburg. Die deutschen Hockey-Frauen setzen bereits seit Anfang 2020 ein Zeichen für das Klima: Seitdem gibt es den „Hockey-Wald“, der helfen soll, den CO2-Fußabdruck aller Mitglieder des Teams zu verringern. „Wir haben damit die Infrastruktur geschaffen, um immer wieder auf solche Reisen einzugehen“, erklärt Nationalspielerin Nike Lorenz (Rot-Weiss Köln). „Wir können dort noch mal Bäume pflanzen, Geld einzahlen und vielleicht auch bei unseren Fans und Unterstützern nach Spenden fragen, um ansatzweise die CO2-Emissionen auszugleichen.“

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Die Folgen des Klimawandels könnten die „Danas“ schon bei dieser WM zu spüren bekommen. Derzeit plagt eine Hitzewelle Spanien, im Juli könnte es dort tagsüber oft über 40 Grad warm sein. Die WM-Spiele finden deshalb erst abends statt, teilweise erst um 21.30 Uhr. Der Bundestrainer blickt noch gelassen auf die klimatischen Bedingungen: „Dann wird innerhalb der Viertel pausiert wird oder die Pausen werden verlängert. Ich glaube, die Hockey-Weltelite ist darauf gut vorbereitet.“

Valentin Altenburg (41) ist seit Januar 2022 Bundestrainer der Hockey-Damen. imago/Beautiful Sports
Valentin Altenburg (41) ist seiValentin Altenburg (41) ist seit Januar 2022 Bundestrainer der Hockey-Damen.t Januar Bundestrainer der Hockey-Damen.
Valentin Altenburg (41) ist seit Januar 2022 Bundestrainer der Hockey-Damen.

Sportlich gesehen will Altenburg mit dem Team so weit kommen, wie es eben reicht. Zu den Favoritinnen zählt der 41-jährige Hamburger die Mannschaft nicht: „Wir sind Weltranglistenfünfter und Siebter im Pro-League-Ranking. Das entspräche nicht der Wirklichkeit, wenn wir uns jetzt hinsetzen und sagen, dass wir um die Medaillen mitspielen – das ist völliger Quark.“

Hockey-WM: Nächster Härtetest gegen die Niederlande

Wie gut es um die „Danas“ steht, dürfte sich spätestens im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederländerinnen (3. Juli, 19.30 Uhr, DAZN) zeigen. Der letzte deutsche Sieg gegen die Titelverteidigerinnen ist auf das Jahr 2011 datiert, zuletzt setzte es in der Pro League in Hamburg einen Pleiten-Doppelpack. Anne Schröder vom Club an der Alster glaubt dennoch, dass gegen den vermeintlichen Angstgegner etwas drin ist: „Ich denke, die Chancen sind fifty-fifty, wir gehen ins Spiel und haben dann natürlich eine Chance, gegen die Niederlande zu gewinnen.“

Die Pro-League-Spiele wertet die 27-Jährige nicht als Maßstab. Zu sehr habe sich der Nominierungsdruck auf die Partien ausgewirkt, während der Kader der Niederländerinnen schon festgestanden habe. Bei der WM sieht Schröder daher „auf jeden Fall eine Chance, sie zu ärgern“.

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