„Noch nie erlebt!“ Thieme nach kuriosem Stechen erneut Hamburgs Derby-Champ
Der Derby-Champ 2025 heißt André Thieme. In einem kuriosen Stechen gewann der 50-Järhige das 94. Deutsche Spring-Derby. Für Thieme ist es nach 2007, 2008 und 2011 schon der vierte Triumph in Klein Flottbek. Möglich machte das auch der Spanier Esteban Benitez Valle, der im Stechen den falschen Weg wählte und disqualifiziert wurde. Thieme: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Insgesamt 30 Paare waren am Sonntag auf dem legendären und schwersten Parcours der Welt mit 17 Naturhindernissen an den Start gegangen. In das Ziel kamen nur 20. Auch Marvin Jüngel gehörte dazu. Er wollte an seinem 24. Geburtstag eigentlich seinen dritten Derby-Sieg in Folge feiern. Mit zwei Fehlern landete er am Ende aber „nur“ auf Rang neun.
Null-Fehlerritte Nummer 164 und 165 beim Derby
Benitez Valle und Thieme sorgten vor 24.000 Zuschauern für die Null-Fehlerritte Nummer 164 und 165 in der über 100-jährigen Derby-Geschichte. Vor allem der 33-jähriger Spanier, der in der Springreiterweltrangliste auf Platz 974 geführt wird und in der Nähe von Bad Segeberg lebt, war da schon komplett außer sich und konnte gar nicht fassen, was ihm da gelungen war. Nur für das Derby hatte er sich extra ein passendes Pferd geliehen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so gut laufen würde“, sagte er nach seinem Null-Fehlerritt.
Im Stechen nahm der Nachmittag dann einen dramatischen Verlauf für ihn. Benitez Valle ging als erstes an den Start, er leistete sich einen Fehler und verpasste am Ende dann auch noch eine Wendemarke. Damit wurde er disqualifiziert. Hinterher gestand her: „Ich wusste nicht, dass ich um die Wendemarke reiten musste.“ Thieme („Es tut mir für ihn leid“) stand praktisch schon vor seinem Auftritt beim Stechen als Sieger fest. Sicher ritt er den Sieg auf seinem elfjährigen Wallach „Paule“ nach Hause.

„Ich bin sehr glücklich. Mein Pferd Paule hat das alles möglich gemacht. Es war ein tolles Gefühl, wie Paule mich vom ersten bis zum letzten Sprung über den Parcours getragen hat. Das bedeutet mir alles sehr viel“, sagte Thieme, der für seinen Triumph ein Preisgeld von 30.000 Euro kassierte und von den Zuschauern bei der Siegerehrung kräftig gefeiert wurde. Als Dank verschenkte er sogar seine Siegerschleife und einen Blumenstrauß an zwei Fans.
Hamburgerin gewinnt das 65. Deutsche Dressur-Derby

Den Sieg beim 65. Deutschen Dressur-Derby sicherte sich am Sonntag die Hamburgerin Anna-Lena Kracht. Die 34-Jährige, die auf dem Hof ihrer Eltern in Bergstedt als Ausbilderin arbeitet, war erstmals in Klein Flottbek beim großen Derby-Finale mit Pferdewechsel dabei. „Dass ich direkt gewonnen habe, ist für mich noch ein bisschen surreal. Das ist für mich der bislang größte Erfolg in meiner Karriere. Ich kann das noch gar nicht fassen“, jubelte Kracht. Für den letzten Dressur-Derby-Sieg einer Hamburgerin hatte 2011 Kathleen Keller gesorgt.
Das könnte Sie auch interessieren: Krimi im Regen! Deutsche Ironman-Weltmeisterin holt in Hamburg EM-Titel
Ein sehr zufriedenes Fazit zog der neue Derby-Chef Matthias Rath. 95.000 Zuschauer waren an den fünf Turniertagen in Klein Flottbek dabei. „Die Zuschauer sind hier unfassbar begeisterungsfähig. Das macht großen Spaß. Es war das Ziel, ein Top-Event auf die Beine zu stellen. Wir sind sehr glücklich, wie alles gelaufen ist“, erklärte Rath. Im kommenden Jahr findet das Traditionsturnier in Klein Flottbek vom 13. bis zum 17. Mai statt.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.