Rudolf Krenn
  • Rudolf Krenn, Bundestrainer der Sportschützen, wird Mobbing vorgeworfen.
  • Foto: imago/Aleksandar Djorovic

„Hetzjagd“: Schützen-Skandal bei Paralympics

Rudolf Krenn, Bundestrainer der Para-Sportschützen, hat die schweren Mobbing-Vorwürfe von aktuellen und ehemaligen Athletinnen vehement zurückgewiesen. „Es war eine Art Hetzjagd auf mich“, sagte der 62-Jährige am Samstag in der ARD.

Der während der Paralympics in Tokio aufgekommene Skandal werde sich „aufklären. Das ist nicht in Ordnung, was da gelaufen ist. Da gibt es Hintermänner, die versucht haben, gegen uns Stimmung zu machen – schon seit vielen Jahren“, sagte Krenn.

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Man werde das Thema „nach den Spielen aufarbeiten“, so der Coach weiter. Er könne sich jedoch „keinen Vorwurf machen. Ich habe meinem Job gut gemacht. Die Bestätigung habe ich auch vom Präsidium bekommen. Deshalb bin ich mit mir im Reinen.“

Elke Seeliger, die in Tokio am Start war, die ehemalige Paralympicssiegerin Manuela Schmermund und die frühere Nationalkaderschützin Sabine Kames hatten Krenn im „Spiegel“ und in der ARD schwer belastet. Von einer toxischen Umgebung, von fehlender Empathie, von Machtmissbrauch und Schikane war die Rede.

Paralympics: Tim Focken „tief erschüttert“

Tokio-Starter Tim Focken zeigte sich „tief erschüttert über die Aktion. Das hat uns tief in ein Loch reingerissen. Wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte der einsatzgeschädigte Bundeswehrsoldat der ARD. Er sprach von „alten Kamellen“.

Dies über die Bühne Paralympics „abzuziehen, ist unangebracht und unfair den Athleten gegenüber. Wir sind die Leidtragenden“, klagte Focken.

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Natascha Hiltrop, die für die deutschen Para-Schützen die erste Goldmedaille seit 2004 gewonnen hatte, dazu noch Silber, hielt sich in der Diskussion zurück. „Es hängt von der Person ab. Ich kann so etwas gut ausblenden. Wenn überhaupt macht man sich über sowas Gedanken, wenn die Spiele vorbei sind“, sagte die 29-Jährige. (sid/tha)

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