Hamburger Hockey-Star Hauke erklärt sein überraschendes Comeback
Eigentlich hatte sich Tobias Hauke mit dem Hallen-Titel im Februar schon aus der Hockey-Bundesliga verabschiedet, aber jetzt trägt er doch wieder das Trikot seines Harvestehuder THC. „Diese Liebe zum Sport lässt sich nicht einfach abstellen. Ich hatte der Mannschaft gesagt, dass ich dieses Jahr noch zur Verfügung stehe, wenn nötig“, sagte der deutsche Rekordnationalspieler vor dem Final Four in Mannheim. Dabei hatten die Hanseaten zuvor lange um die Playoff-Teilnahme bangen müssen.
„Die Rückrunde war durchwachsen und die Ergebnisse nicht so stabil“, erzählte der 35-Jährige, der nach dem Ende der Vorrunde einen Anruf seines Trainers Christoph Bechmann erhielt. „Er hat gefragt, ob ich noch einmal einsteigen würde. Als ich dann mit der Schlägertasche zum Training gegangen bin, war mir klar, dass ich es mache“, verriet Hauke. Obwohl er seit dem Hallen-Coup am 5. Februar nur einmal auf dem Hockeyplatz gestanden hat, spielte er sich sofort wieder ins Team und stand im Viertelfinale gegen den Lokalrivalen Hamburger Polo-Club direkt in der Startaufstellung.
Hamburger Tobias Hauke: „Wollte Erfahrung einbringen“
„Zu erwarten, dass ich genauso spiele wie zuletzt, wäre mir und der Mannschaft gegenüber nicht fair gewesen“, meinte der zweifache Familienvater. „Aber ich wollte meine Erfahrung einbringen und das hat offensichtlich gut funktioniert.“ Schließlich drehte der HTHC nach der Auftakt-Niederlage die Best-of-Three-Serie noch mit zwei Auswärtssiegen beim Favoriten und zog somit erneut ins Final Four ein. Dort treffen die Schwarz-Gelben an diesem Samstag (16.15 Uhr) im Halbfinale wieder auf den Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. 2022 gewann der Meister mit 3:1. „Wir haben in den letzten Jahren mehrere Halbfinals gegen Köln verloren, und jetzt reicht es auch. Jede Serie reißt einmal“, gibt sich Hauke optimistisch.

Dennoch möchte der reaktivierte Olympiasieger seine Person bei der Jagd nach dem ersten Feld-Titel seit 2014 gar nicht in den Vordergrund stellen: „Das wird die Show der anderen Jungs. Die, die den Trainingsaufwand über die ganze Saison betrieben haben.“ Bei seinem Abschiedsspiel am 10. Juni wird Hauke dann aber spätestens selbst die Hauptrolle spielen. „Ich freue mich danach aber schon wieder auf die freien Wochenenden“, meint der 375-malige Nationalspieler.
Drei weitere Hockey Teams aus Hamburg im Einsatz
Neben dem HTHC sind noch drei weitere Hamburger Teams bei der Endrunde im Einsatz: Die Damen (11.45 Uhr) und Herren (18.30 Uhr) des Uhlenhorster HC müssen sich im Halbfinale mit den Teams des gastgebenden Mannheimer HC messen. Die Damen vom Klub an der Alster (14.00 Uhr) treffen auf Rot-Weiss Köln. „Die Stimmung ist sehr gut. Wir haben ein gutes Gefühl und wollen uns noch einmal steigern“, sagte Stan Huijsmans, der Alster in seinem ersten Trainerjahr bereits direkt ins Hallen-Endspiel geführt hatte.
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Der Niederländer hat jedoch kürzlich einen Fahrradunfall erlitten und sich dabei mehrfach den Fuß gebrochen. Seitdem steht er auf Krücken an der Seitenlinie, darf den Fuß nicht belasten, coacht das Team aber weiterhin mit vollem Engagement. „Wir sind gut vorbereitet und alles ist drin, wenn wir uns nicht verrückt machen lassen“, meinte Huijsmans. Der letzte Alster-Titel datiert von 2019. Meister Düsseldorf ist in diesem Jahr am UHC gescheitert. (dpa/dv)
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