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Golfspieler Tiger Christensen
  • Der Hamburger Tiger Christensen darf sich über ein College-Stipendium in den USA freuen.
  • Foto: dpa/picture alliance

Ab in die USA! Hamburg hat jetzt auch einen Golf-Tiger (18)

Der 18-jährige Hamburger Tiger Christensen hat ein Golf-Stipendium für die Oklahoma State University bekommen und tritt in die Fußstapfen von Profis wie Viktor Hovland (Norwegen) und Ricki Fowler (USA). „Die Oklahoma State University hat die beste Erfolgsbilanz bei College-Wettbewerben und mehr erfolgreiche Golfsportler als jede andere Schule“, sagt Trainer Jason Floyd über Christensen, der am Sonntag in die USA aufgebrochen ist.

Christensen gilt als der kommende Mann in seiner Sportart. „Tiger ist ein Ausnahmetalent – er bringt alle Voraussetzungen physischer, psychischer, technischer und taktischer Art mit“, erklärt Golf-Bundestrainer Christoph Herrmann und lobt, dass das 1,88 Meter große Talent „relativ unangestrengt weit überdurchschnittliche Schlaglängen“ erzielt.

Tiger Christensen: Hamburger Golf-Talent erhält US-Stipendium

„Wenn er so weitermacht, wird er einer der weltbesten Golfer werden. Selbst als Nicht-Golfer würde man sein Talent auf dem Platz erkennen“, bestätigt sein Coach Floyd. „Es gibt viele Ähnlichkeiten mit Tiger Woods.“ Dies seien der Ballschlag, der Sound und der Spin. Auch könne Christensen Schläge sehen, die andere nicht sehen. Für Christensen ist Tiger Woods ein Vorbild. „Der beste Golfer, der je gelebt hat“, betont er. „Ich habe das nicht oft, dass jemand heißt wie ich, und dann ist es ausgerechnet noch Tiger Woods – das ist schon sehr cool“, sagt er. „Es war ein Zufall. Ich bin froh, dass ich so heiße.“

Der Hamburger hat im Sommer mit dem deutschen Nachwuchs-Team die Europameisterschaft gewonnen, sondern darf sich auch über ein Stipendium an einem US-College freuen. „In Amerika ist das Leistungssportsystem eng mit den akademischen Strukturen der Colleges verknüpft. Das ermöglicht den Absolventen eine akademische Ausbildung mit sportlich optimaler Leistungsentwicklung zu verbinden“, erklärt Herrmann. Zudem biete College-Sport jungen Sportlern eine Arena. 85 Prozent der professionellen PGA-Golfer seien in die USA auf ein College gegangen, sagt Trainer Floyd.

Tiger Christensen entschied sich für die Oklahoma State University

Christensen hatte die Wahl zwischen fünf Colleges, darunter auch die kalifornische Universität Stanford. Christensen entschied sich aber für die Oklahoma State University. Zwar werde der Hamburger auch studieren, der Fokus liege aber auf dem Golfspielen, während Stanford selbst für „Mega Brains“ akademisch sehr fordernd sei. Die Universität im mittleren Westen der Vereinigten Staaten ist das Harvard für Golfer.

Der Hamburger, der die Golfschule Jason Floyd Academy in Spanien besuchte, wird Europa vermissen. Er freue sich allerdings auf den Enthusiasmus, den die Amerikaner dem Golf entgegenbringen. „In Amerika feiern es alle“, meint Christensen. Der hohe Stellenwert des Sports, egal welcher Art, sei tief in der US-Kultur verankert, meint Floyd. Amerikaner würden den Wettbewerb lieben. Zugleich sei die Wirtschaft eng mit der Sportwelt verknüpft und bilde somit einen symbiotischen Kreis. „Sport hilft der Wirtschaft und die Wirtschaft hilft dem Sport“, betont Floyd.

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Christensen ist trotz seiner Jungend ein Mensch, der Disziplin lebt. „Ich gehe nicht feiern. Ich habe nie Alkohol getrunken. Ich verabscheue es eher. Das College-Leben, was man aus Filmen kennt, möchte ich vermeiden. Ich möchte nur auf dem Golfplatz sein“, erklärt der Youngster. Das Image, dass Golf ein Hobby für Rentner sei, findet er überholt. Es gebe Golfer, die mit 200 Meilen pro Stunde den Ball schlagen. „Das bringt kein Rentner“, fügt er lächelnd hinzu. Deshalb trainiere er neben seinem Schlag auch „Stabilität und Sprungkraft“.

Dass der Sport als elitär gilt, ist Christensen bewusst: „Golf ist kostspielig.“ Um dieses Stigma zu brechen, wünsche er sich bessere Zugänge zum Sport. Dementsprechend sollten Schulen Golf in das Curriculum des Sportunterrichts aufnehmen, um den Sport auch „finanziell Schwächeren“ näherzubringen. „Golf würde dadurch noch mehr wachsen“, ergänzt Tiger Christensen mit einem Lächeln.

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