Nächster Fabel-Rekord! Leo (23) aus Texas ist die deutsche Olympia-Hoffnung
Wow! Leo Neugebauer hat wenige Monate nach seinem Zehnkampf-Rekord auch die 22 Jahre alte deutsche Hallen-Bestmarke im Siebenkampf gebrochen. Der 23-Jährige siegte beim US-College-Event „NCAA Indoor Championships“ in Boston mit 6347 Punkten, übertraf damit den Rekord von Frank Busemann aus dem Jahr 2002 in Tallinn (6291 Punkte) und unterstrich wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Paris eindrucksvoll seine Medaillenambitionen.
„Dass ich jetzt auch den Hallenrekord habe, ist einfach fantastisch. Ich wusste nach dem letzten Wettkampf, dass ich ihn erreichen kann“, sagte Neugebauer. Bei „Sport1“ ergänzte er: „Ich bin super happy, diesen Wettkampf gewonnen und den deutschen Rekord gebrochen zu haben. Dass ich ihn jetzt indoor und outdoor habe, bedeutet mir sehr viel.“
Frank Busemann reagiert auf Leo Neugebauers Rekord
Busemann hat mit Freude und etwas Wehmut auf den neuen Hallenrekord von Neugebauer reagiert. „Es war eine Frage der Zeit. Es war klar, dass es irgendwann passieren würde. Ich habe mich für Leo gefreut, das hat er sich verdient“, sagte Busemann.
„Es ist cool, dass er jetzt beide Rekorde hat“, sagte Busemann, der um seinen Rekord etwas trauerte. „Ein bisschen Wehmut ist immer dabei. Wer erzählt, es ist geil, dass sein eigener Rekord gebrochen wird, erzählt Quatsch. Dafür sind wir alle Punktejäger.“ Trotzdem gratulierte er dem Shootingstar umgehend per Textnachricht. „Er hat sich gefreut und auch schon bedankt“, berichtete Busemann am Sonntagmorgen.
Leo Neugebauer startet für den VfB Stuttgart
Erst im vergangenen Juni hatte Neugebauer, der an der University of Texas studiert und in Deutschland für den VfB Stuttgart startet, den 39 Jahre alten deutschen Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen auf 8836 Punkte verbessert und sich zum Hoffnungsträger der kriselnden deutschen Leichtathletik aufgeschwungen.

In der ewigen Hallen-Bestenliste steht Neugebauer nun auf Rang 21. Die Jahresbestleistung im Siebenkampf hält der Schweizer Simon Ehammer, der vor einer Woche in Glasgow 6418 Punkte erreicht hatte.
Anfang Februar hatte Neugebauer beim New Mexico Collegiate Classic in Albuquerque mit 6219 Punkte den Rekord noch knapp verpasst, weil er vor allem bei den letzten beiden Disziplinen schwächelte. Diesmal nicht.
Neugebauer brach eigenen Hochsprung-Rekord
Der WM-Fünfte von Budapest startete am Freitag fulminant und blieb mit 6,98 Sekunden über die 60 Meter nur zwei Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit von vor wenigen Wochen. Auch im Weitsprung (7,73 m) und Kugelstoßen (16,72 m) präsentierte sich Neugebauer in guter Verfassung – und sprang zum Abschluss des Tages mit 2,09 m so hoch wie nie zuvor.
Über die 60 m Hürden zum Start in Tag zwei legte der gebürtige Görlitzer mit 8,25 Sekunden eine Saisonbestleistung hin, im Stabhochsprung blieb er mit 5,16 m nur knapp unter seiner Bestleistung aus dem vergangenen Sommer. Über die abschließenden 1000 m benötigte er 2:46,42 Minuten.
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2024 sei „eine Medaille fällig“, hatte Neugebauer zu Beginn des Jahres bei „leichtathletik.de“ gesagt: „Darauf versuche ich hinzuarbeiten.“ Er halte auch die magische Marke von 9000 Punkten für „machbar“, dafür müsse er „eben in jeder Disziplin noch ein bisschen mehr rausholen.“
Zutrauen tut ihm das auch Busemann. „Das muss ganz klar das Ziel sein“, unterstrich er. Bisher haben nur vier Zehnkämpfer diese Marke geknackt, der Weltrekord des Franzosen Kevin Mayer aus dem Jahr 2018 steht bei 9126 Punkten. (aw/sid)
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