Zverev ballt die Faust bei seinem Match bei den French Open
  • Alexander Zverev steht nach einer souveränen Leistung im Halbfinale der French Open.
  • Foto: imago/ZUMA Wire

„Härtestes Jahr“: Emotionaler Zverev erreicht Halbfinale bei den French Open

Alexander Zverev hat sich nur ein Jahr nach dem Verletzungsschock wieder ins Halbfinale der French Open gekämpft und darf vom ersten Grand-Slam-Triumph träumen. Der Tennis-Olympiasieger beendete den beeindruckenden Lauf des argentinischen Außenseiters Tomás Martin Etcheverry mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 und erreichte zum dritten Mal in Serie die Vorschlussrunde beim Sandplatzklassiker von Paris. Der 26-Jährige verwandelte am Mittwochabend nach 3:22 Stunden seinen ersten Matchball. 

Im Jahr nach seiner schweren Knöchelverletzung am gleichen Ort ist nun der ganz große Erfolg drin – auch wenn die Aufgaben immer schwerer werden. Im Halbfinale geht es gegen den Vorjahresfinalisten Casper Ruud aus Norwegen oder den dänischen Youngster Holger Rune aus Dänemark. Die Partie stand noch am Mittwochabend auf dem Programm. Das andere Halbfinale bestreiten die Topfavoriten Carlos Alcaraz und der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger Novak Djokovic.

French Open: Zverev trifft im Halbfinale auf Ruud oder Rune

Nach ausgeglichenem Beginn diktierte Zverev immer mehr die längeren Ballwechsel, trat dominant auf. Beim Stand von 3:3 nutzte er durch einen Vorhandfehler seines Gegners die Chance zum ersten Break. Der 23 Jahre alte Etcheverry erlief im Stile eines Sandplatzwühlers auch die unmöglichsten Bälle. Zverev bewahrte von der Grundlinie jedoch die Ruhe und sicherte sich mit überlegtem Angriffsspiel nach 52 Minuten den ersten Durchgang.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.

Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

In den vorigen vier Spielen dieses Turniers hatte Etcheverry noch keinen Satz abgegeben. Auch weil sein Erstrundengegner früh aufgab, hatte er Kräfte sparen können und stand insgesamt mehr als anderthalb Stunden weniger als Zverev auf dem Platz. Etcheverry bewies seine Frische, ließ sich von dem Rückschlag nicht beirren, kam besser ins Spiel. Nach einem zu lang geratenen Volleystop von Zverev schaffte der Weltranglisten-49. per Passierball sein erstes Break zum 4:2 und genoss den Jubel der Zuschauer. 

Zverev nahm seinem Gegner zwar direkt wieder den Aufschlag ab, verpasste aber die anschließende Chance zum Ausgleich durch zwei Doppelfehler und einen verschlagenen Überkopfball. Wenig später war der Satz nach einer verschlagenen Rückhand weg – mit gesenktem Kopf trottete Zverev, der daraufhin kurz angeschlagen wirkte, zur Bank. Mit vier leichten Fehlern gab er direkt wieder das erste Aufschlagspiel zu null ab, und kämpfte sich aus dem Nichts doch wieder zurück. Fünf Spielgewinne in Serie bedeuteten eine 5:2-Führung – „Come on“ brüllte Zverev quer über den Platz in Richtung seiner Box und holte sich den Satz.

Das könnte Sie auch interessieren: Gehirn-Tumor bei Buxtehudes Kapitänin (23) entdeckt – Operation im UKE

Im fünften Durchgang starteten beide Spieler konzentriert. Der Deutsche blieb konstant – und schaffte das entscheidende Break zum 4:3. Zwei Chancen des Gegners bei eigenem Aufschlag wehrte Zverev noch ab und durfte jubeln. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur glücklich. Das war das härteste Jahr meines Lebens“, sagte er nach dem Spiel: „Ich liebe Tennis. Ich bin so glücklich, wieder auf dieser Bühne zu sein und wieder um die Chance auf den Titel von Roland Garros spielen zu können. Ich sehe euch übermorgen wieder.“ (dpa/js)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp